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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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dingungen in Pflegeberufen in absehbarer Zeit zum positiven verändern werden. Im Bereich<br />

der Kranken- und Altenpflege hat es in den letzten Jahren zwar eine Vielzahl von Organisa-<br />

tionsentwicklungs-Maßnahmen gegeben (z.B. Büssing & Glaser, 1999a), es scheint aber, dass<br />

die Belastung und Beanspruchung der Mitarbeiter nicht notwendigerweise durch solche Um-<br />

strukturierungen abnimmt und der Erfolg organisationsbezogener Maßnahmen von der Bereit-<br />

schaft und den persönlichen bzw. internen Ressourcen der Mitarbeiter abhängt (Semmer &<br />

Mohr, 2001).<br />

Die kritischen Arbeitsbedingungen in Pflegeberufen wurden bisher zumeist als Risikofaktoren<br />

erforscht. Doch Risikofaktoren alleine können nicht erklären, warum sich viele Pflegende trotz<br />

der großen Belastungen am Arbeitsplatz einer guten Gesundheit erfreuen. Neben die Identifi-<br />

kation und Bekämpfung von Risikofaktoren rückt daher zunehmend die Erforschung von Res-<br />

sourcen in den Mittelpunkt des Interesses (z.B. Becker, 2006; Buchwald, Schwarzer & Hobfoll,<br />

2004). Betrachtet man Krankheit und Gesundheit als Kontinuum, so können sowohl gesunde<br />

als auch an einer bestimmten Krankheit leidende Personen über Gesundheitsressourcen verfü-<br />

gen (Antonovsky, 1987). Im Rahmen dieser Arbeit werden Ressourcen in Anlehnung an das<br />

Anforderungs-Ressourcen-Konzept von Becker (z.B. Becker, Schulz & Schlotz, 2004a) unter<br />

dem Aspekt ihrer Funktion als Moderatoren im Stressprozess betrachtet: Individuen oder<br />

Gruppen müssen über ausreichende Ressourcen verfügen, um eine gegebene Anforderung zu<br />

bewältigen. Die Bewältigung wiederum geht mit gesundheitsförderlichen Wirkungen einher<br />

(Becker, 2006). Nach Hobfoll (1989) kann eine Person Ressourcenverluste besser verkraften<br />

bzw. diesen besser vorbeugen, wenn schon vorher ein genügend großer Ressourcenpool vor-<br />

handen war. Außerdem wirken sich Fehlinvestitionen (z.B. erfolglose Veränderungsgespräche<br />

mit Patienten) dann nicht so negativ auf den Ressourcenpool aus. Aus dieser Perspektive be-<br />

trachtet genügt es nicht, an den Risikofaktoren anzusetzen oder Coping-Strategien zu vermit-<br />

teln, sondern ist es dringend erforderlich, explizit die Ressourcen von Pflegenden zu stärken.<br />

1.2 Zielsetzung der Arbeit<br />

Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist die Konzeption und Evaluation eines ressourcenorien-<br />

tierten Trainingsprogramms, basierend auf der Stärkung spezifischer interner Ressourcen ge-<br />

gen Stress und Burnout. Damit soll ein Beitrag zur Qualifizierung und Ressourcenstärkung von<br />

Krankenpflegern, Stationsleitungen, Pflegepädagogen und Pflegemanagern sowie Studierende<br />

dieser Fachrichtungen geleistet werden.<br />

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