Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim
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Mit 1. verbanden sich drei untergeordnete Fragen:<br />
a) Verbesserte sich die Kommunikation der Kursteilnehmer?<br />
b) Konnten die Teilnehmer das lösungsorientierte Selbstmanagement anwenden?<br />
c) Brachte der Kurs einen subjektiv eingeschätzten gesundheitlichen Nutzen?<br />
2. Waren die Trainingseffekte stabil?<br />
Seite 189<br />
Da die Auswertung von 1. mittels des eigens erstellten Transferfragebogens (siehe Abschnitt<br />
8.8.6) nur deskriptiv erfolgte, konnten keine Effektstärken oder Signifikanzen berechnet wer-<br />
den. Insofern kann die Beantwortung der ersten Frage zum Transfer nur einen Trend anzei-<br />
gen. Auf einer Skala mit (1)trifft nicht zu, (2)trifft kaum zu, (3)trifft eher zu und (4)trifft genau zu be-<br />
fand sich der Mittelwert bei 2.29, also zwischen trifft kaum zu und trifft eher zu. Es wurde ein cut-<br />
off-Wert bei 2 festgelegt, höhere Werte sollten einen Transfer anzeigen. Demnach scheint ein<br />
Transfer stattgefunden zu haben, wenn auch mit Vorbehalten. Die Verbesserung der Kommunika-<br />
tion (Mittelwert 2.15), das lösungsorientierte Selbstmanagement (Mittelwert 2.41) und der subjektiv ein-<br />
geschätzte gesundheitliche Nutzen (Mittelwert 2.41) erreichten ebenfalls moderate, aber substantielle<br />
Werte. Höhere Ergebnisse wären vielleicht mit begleitenden oder follow-up-Maßnahmen zu<br />
erreichen gewesen.<br />
Die eher zurückhaltende Beurteilung des Transfers könnte daran liegen, dass es den Kursteil-<br />
nehmern als Studierende, die lediglich einem Nebenjob in der Pflege nachgingen, an Möglich-<br />
keiten fehlte, die systemisch-lösungsorientierte Gesprächsführung einzusetzen. In Anbetracht<br />
der Tatsache, dass sich nur um eine Einführungsveranstaltung handelte, sollte auch schon ein<br />
geringer Transfer, wie er von den Teilnehmern gesehen wurde, als Erfolg gewertet werden.<br />
Schon die Tatsache, dass bei der geringen Kursdauer und der Vielfalt der Inhalte kein Null-<br />
Transfer stattgefunden hat, kann als Beleg dafür gesehen werden, dass der systemisch-<br />
lösungsorientierte Ansatz mit den bisherigen Coping-Strategien der Probanden kompatibel ist.<br />
Dies entspricht der Philosophie des Ansatzes, nämlich etwas zu dem hinzuzufügen, was bereits<br />
gut funktioniert, anstatt etwas gänzlich Neues vorzuschlagen (Bamberger, 2001; Radatz, 2000).<br />
Bei zukünftigen Kursen sollte die Transferproblematik verstärkte Beachtung finden, da sich die<br />
präventiven Effekte in Bezug auf Stress und Burnout erst in der alltäglichen Anwendung ent-<br />
falten können.<br />
Bei der Beantwortung der 2. Frage wurden die Ergebnisse der Nachbefragung für die kogniti-<br />
ven Variablen allgemeine Selbstwirksamkeit, proaktive Einstellung, Bedrohungseinschätzung und die inter-<br />
personellen Probleme herangezogen. So gab es für diese Variablen jeweils drei Messungen. Von der