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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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sich dann eben nicht um soziale Unterstützung, sondern nur um den Versuch der Unterstüt-<br />

zung, handelt.<br />

4.3.2 Selbstwirksamkeit<br />

Die Selbstwirksamkeit oder genauer Selbstwirksamkeitserwartung einer Person bezieht sich auf<br />

die wahrgenommene eigene Kompetenz – jemand traut sich zu, in einer Situation kompetent<br />

zu agieren, also zu wissen, was zu tun ist. Das bedeutet nicht unbedingt, dass diese Kompeten-<br />

zen und Handlungen zum Erfolg führen, aber die Person hegt die Erwartung, mit einer Situa-<br />

tion und evtl. auftretenden Schwierigkeiten mittels eigener Kompetenzen fertig zu werden.<br />

Nach Bandura bezieht sich wahrgenommene Selbstwirksamkeit auf „Überzeugungen über die-<br />

jenigen eigenen Fähigkeiten, die man benötigt, um eine bestimmte Handlung zu organisieren<br />

und auszuführen, um damit bestimmte Ziele zu erreichen“ (Schmitz & Schwarzer, 1999, S.11).<br />

Selbstwirksamkeitserwartungen bzw. Kompetenzerwartungen (die Begriffe werden synonym<br />

gebraucht) gelten als wichtige personale Ressource gegen Stress und Burnout (Schmitz &<br />

Schwarzer, 1999). In vielen Studien ergaben sich günstige Effekte auf Gesundheitsvariablen<br />

(z.B. Schröder, 1997). Schwarzer (1998b) fasst in einem Artikel folgende Auswirkungen einer<br />

hohen bzw. niedrigen Ausprägung von Kompetenzerwartungen auf die physische und psychi-<br />

sche Gesundheit und das Risikoverhalten zusammen:<br />

• Patienten mit einer hohen Kompetenzerwatung können ihre Schmerzen besser kontrollieren<br />

als Patienten mit niedriger Kompetenzerwatung<br />

• Selbstwirksamkeit steht in (negativem) Zusammenhang mit Blutdruck, Herzrate und<br />

Ausschüttung von Stresshormonen in bedrohlichen Situationen<br />

• Selbstwirksamkeit beeinflusst das Gesundheitsverhalten positiv (z.B. Zahnhygiene,<br />

Gebrauch von Kondomen, kontrolliertes Trinken, Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen)<br />

• Personen mit einer hohen Kompetenzerwatung sind besser in der Lage als Personen<br />

mit niedriger Kompetenzerwartung, ein sportliches Trainingsprogramm, ein Ernährungsprogramm<br />

oder Gewichtskontrolle durchzuhalten<br />

Im Einklang mit dem kognitiven Stressmodell von Lazarus (1981) und dem Anforderungs-<br />

Ressourcen-Modell von Becker (Becker, 2006; Becker, Schulz & Schlotz, 2004b) fließt die<br />

Selbstwirksamkeit in den Vergleich der zu bewältigenden Anforderungen mit den zur Verfü-<br />

gung stehenden Ressourcen. Fällt diese Bewertung zugunsten der Ressourcen aus, ist ein Indi-<br />

viduum motiviert, die Handlung auszuführen, also bestehende Hindernisse zu überwinden. Es<br />

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