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Dissertation Abel - MADOC - Universität Mannheim

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1) Entspannungstraining<br />

2) Problemlösungstraining<br />

3) Kognitive Umstrukturierung<br />

4) Selbstinstruktionstraining<br />

Seite<br />

Im Entspannungstraining wird die leicht zu erlernende Progressive Muskelrelaxation (PMR)<br />

von Jacobsen (2002) eingeübt. Dies geschieht in einer Übungsphase, die einer Anwendungs-<br />

phase vorausgeht. Im Problemlösetraining wird in ein Problem hinterfragt, umformuliert und<br />

Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Die kognitive Umstrukturierung bedient sich der Techniken<br />

aus der kognitiven Verhaltenstherapie, um die dysfunktionalen Bewertungen durch alternative,<br />

nützlichere Bewertungen zu ersetzen (z.B. wird die Bewertung „es ist eine Katastrophe“ ersetzt<br />

durch „ es ist schwierig, aber ich kann es schaffen“). Im Selbstinstruktionstraining werden die<br />

erarbeiteten Kognitionen einstudiert, damit sie im „Ernstfall“ zur Verfügung stehen. In der<br />

sich anschließenden Anwendungsphase üben die Teilnehmer des SIT die vier Komponenten<br />

im Alltag (Meichenbaum, 2003).<br />

Grawe et al. (1994) untersuchten in einer Meta-Analyse die Effektivität von kognitiven Stress-<br />

bewältigungstrainings (SIT von Meichenbaum und ähnliche Programme) bei verschiedenen<br />

psychischen Störungen (vor allem Angststörungen und Depression) und fanden bei 80 % der<br />

Teilnehmer eine dauerhafte Verbesserung der psychischen Symptomatik.<br />

Ein im deutschsprachigen Raum sehr bekanntes Stressbewältigungstraining ist das Programm<br />

„Gelassen und sicher im Stress„ (Kaluza, 1996a). Wie die meisten Trainings zur Stressbewältigung<br />

wird es in einer Gruppe durchgeführt. Es finden 12 wöchentliche Sitzungen à 90 Minuten statt.<br />

Die Komponenten des Trainings sind ähnlich wie beim Stressimpfungstraining ein Entspan-<br />

nungstraining und ein Problemlösetraining, ergänzt durch ein so genanntes Genusstraining. Hauptziel<br />

ist es, neben einer Problemlösefähigkeit eine Distanzfähigkeit von inneren und äußeren Anfor-<br />

derungen aufzubauen (Kaluza, 1999). Im Entspannungstraining wird die progressive Muskel-<br />

entspannung eingeübt. Das Genusstraining soll den Teilnehmern anhand konkreter Erfahrun-<br />

gen der Sinnesorgane wie Schmecken, Riechen und Hören ermöglichen, sich auf positive E-<br />

motionen einzulassen und sich ganz darauf zu konzentrieren. Das Programm ist halbstandardi-<br />

siert, lässt also Raum für die individuelle Problematik jedes Teilnehmers. Wie beim SIT üben<br />

die Teilnehmer die gelernten Fertigkeiten im Alltag ein. Das Programm wurde in einer rando-<br />

misierten Kontrollgruppenstudie evaluiert, wobei sich die meisten der gemessenen Befindens-<br />

variabeln als auch das Bewältigungsverhalten positiv veränderten. Die Effekte blieben über ei-<br />

nen Zeitraum von 6 Monaten stabil (Kaluza, 1999).<br />

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