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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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seits engeren konzeptionellen Ansätzen, die ausschließlich <strong>der</strong> damaligen<br />

Wissenschafts- <strong>und</strong> Kulturpolitik zuzurechnen wären.<br />

Zu diesem theoretischen Kernbestand zählten dann paradigmatisch zu verstehende<br />

Ansätze wie:<br />

1) das Tätigkeitskonzept des Lernens in seiner Einbettung in das soziale Umfeld,<br />

2) ein dialektisch konzipiertes Verhältnis zwischen Individuum <strong>und</strong> Gesellschaft,<br />

3) das Konzept lernen<strong>der</strong> Aneignung in einer dialektischen Deutung von<br />

Subjektivität.<br />

Die Studie von Franzke/Franzke bietet mit dieser Unterscheidung die Möglichkeit,<br />

den theoretischen Diskurs in <strong>der</strong> DDR in ihrem Kern wie<strong>der</strong> anschlussfähig<br />

zu machen an eine Theorieentwicklung, wie sie gegenwärtig international<br />

im Zusammenhang mit “Lernen im Prozess <strong>der</strong> Arbeit”, “Kompetenzentwicklung”<br />

im Kontext einer “neuen Lernkultur” <strong>und</strong> im Diskurs zu einem<br />

erweiterten Lernbegriff für lebenslanges Lernen stattfindet.<br />

Eine <strong>der</strong>artige Rezeption verlangt neben <strong>der</strong> Bezugnahme klassischer materialistischer<br />

Theorieansätze (wie z. B. “Lernen im Tätigsein”) zu gegenwärtigen<br />

Theoriediskursen (z. B. “Kompetenzentwicklung” o<strong>der</strong> “Organisationslernen”)<br />

gleichzeitig auch die Fähigkeit <strong>und</strong> Bereitschaft, spezifische<br />

Einengungen <strong>und</strong> Fehlentwicklungen in den DDR-Diskursen zurück zu nehmen,<br />

um die paradigmatisch zu verstehenden Erkenntnismöglichkeiten <strong>der</strong><br />

Theorieansätze nun voll ausschöpfen zu können.<br />

Mögliche Arbeiten, die an die Studie von Franzke/Franzke anschließen, sollten<br />

sich daher weniger den historisch bedingten “politischen Überformungen”<br />

widmen, son<strong>der</strong>n die Fruchtbarkeit <strong>und</strong> Anschlussfähigkeit dialektisch-materilistischen<br />

Denkens für gegenwärtige Theoriediskurse für Lebenslanges<br />

Lernen herausarbeiten.<br />

Hierbei kommen in <strong>der</strong> Studie folgende Themenbereiche in den Blick:<br />

1) Tätigkeitskonzept<br />

Ausarbeitung einer dialektischen Sicht auf die Einbettung von Tätigkeit in<br />

sein soziales Umfeld. Demzufolge geht es um ein wechselseitiges Bedingungsverhältnis:<br />

Das soziale Umfeld konstituiert sich durch die Art <strong>der</strong> es erschließenden<br />

Tätigkeit (einerseits) <strong>und</strong> bietet als Möglichkeitsraum (enabeling<br />

structure) die Struktur für eben diese Tätigkeit (Lernen folgt dabei <strong>der</strong><br />

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