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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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Gewinnung verallgemeinerter Sach- <strong>und</strong> Verfahrenskenntnisse <strong>und</strong> höhere<br />

Übertragungseffekte.” (Lompscher 1982, S. 46) Lernaufgaben sind so zu<br />

stellen, dass sie auf Lernstrategien orientieren. Die Qualität <strong>der</strong> theoretischen<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong> <strong>der</strong> geistigen Fähigkeiten hängen maßgeblich von<br />

<strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> Aneignung ab (vgl. Pippig 1980, S. 133).<br />

In den pädagogischen Diskurs flossen neben diesen Erkenntnissen <strong>der</strong> Psychologie<br />

auch philosophische <strong>und</strong> politische Positionen ein, die die marxistisch-leninistische<br />

Ideologie als die letztlich entscheidende Orientierungsgr<strong>und</strong>lage<br />

für die Persönlichkeit <strong>und</strong> damit auch für den Lernprozess ansahen.<br />

Zu den wesentlichen Merkmalen <strong>der</strong> “sozialistischen Persönlichkeit” wurde<br />

die schöpferische Aktivität gezählt. Qualitativ hochwertiges Lernen sei ohne<br />

eine aktive Lernhaltung nicht zu erreichen. Die Aktivität des Lernens sollte<br />

in eine möglichst frühe Selbstständigkeit geführt werden. Die Bedeutung des<br />

selbstständigen Lernens wurde u. a. begründet mit:<br />

– <strong>der</strong> Begrenzung <strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

– <strong>der</strong> dynamischen Entwicklung von Theorie <strong>und</strong> Praxis sowie<br />

– den Lernerfolgen, die nur durch die selbstständige Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit dem Lernstoff zu erreichen sind (vgl. Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> geistigen Arbeit<br />

1975, S. 7 f.).<br />

Neben <strong>der</strong> hohen Eigenaktivität auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage einer motivierenden<br />

Handlungsorientierung zeichnet sich die Fähigkeit zum selbstständigen Lernen<br />

durch das selbstständige Erarbeiten eines Programms bzw. einer Lernstrategie<br />

für die Lernhandlung aus. Entsprechende Schemata, so die For<strong>der</strong>ung,<br />

sollen von allen Schülern schrittweise angeeignet werden. Bei <strong>der</strong> Vermittlung<br />

<strong>und</strong> Aneignung einer eigenständigen Handlungsorientierung müsse<br />

die Ontogenese <strong>der</strong> Schüler reflektiert <strong>und</strong> ihre jeweilige Entwicklungsstufe<br />

berücksichtigt werden.<br />

Nach Kossakowski lassen sich folgende Entwicklungsstufen in den Aneignungsmethoden<br />

unterscheiden:<br />

– gelernte Nachahmung bestimmter Handlungsfolgen von Erziehern<br />

o<strong>der</strong> gleichaltrigen Vorbil<strong>der</strong>n,<br />

– Einprägen von Handlungsvollzügen auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage von Abbildungen<br />

o<strong>der</strong> schematischen Darstellungen,<br />

– verbale Vermittlung detaillierter, konkreter Normen <strong>und</strong> Handlungsweisen,<br />

– verbale Vermittlung reduzierter, zunehmend verallgemeinerter Normen<br />

<strong>und</strong> Handlungsanweisungen sowie<br />

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