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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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darin bestehen, dass <strong>der</strong> Transfer von den vielen Leitprojekten <strong>und</strong> Modellversuchen<br />

in die Betriebe, Verbände <strong>und</strong> in Organisationen wie REFA <strong>und</strong><br />

RKW ungenügend geför<strong>der</strong>t <strong>und</strong> verstetigt wurde. Eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

dieser Transferför<strong>der</strong>ung wäre einerseits eine praktikergerechte Aufbereitung<br />

<strong>der</strong> Trainings- <strong>und</strong> Qualifizierungsmethoden zusammen mit einer betrieblich-praktikablen<br />

Methodik <strong>der</strong> Aufgabenanalyse – eindeutig eine<br />

Bringschuld <strong>der</strong> angewandten Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung. Ansätze zur<br />

Aufbereitung des arbeitspädagogischen <strong>und</strong> -psychologischen Kerninventars<br />

wie die Schriftenreihe <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit (1996) sind zwar sehr<br />

begrüßenswert <strong>und</strong> notwendig, aber lei<strong>der</strong> eher wenig bekannt. Es darf auch<br />

nicht übersehen werden, dass in vielen Betrieben, auch in größeren (die sich<br />

dies leisten können) arbeitspädagogische Fachleute fehlen, die unter Nutzung<br />

<strong>der</strong>artiger Materialien die Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte vor Ort methodisch<br />

qualifizieren <strong>und</strong> coachen sowie in komplexeren Qualifizierungsfällen<br />

direkt unterstützen könnten.<br />

Qualitätszirkel- <strong>und</strong> Workshopmethoden, die sich vergleichsweise breit <strong>und</strong><br />

mit bemerkenswerter Kontinuität durchgesetzt haben, bilden aus qualifikatorischer<br />

Sicht, wenn man von den natürlich sehr wichtigen methodischen<br />

<strong>und</strong> sozialen Lerneffekten absieht, keinen Ersatz für gezielte Interventionen<br />

in den Prozess <strong>der</strong> Qualifikationsentwicklung vor allem im Kontext flexibler<br />

<strong>und</strong> hocheffizienter Organisationsformen (Gruppenarbeit, Job-Rotation<br />

usw.). Die genannten Methoden haben ihre Stärken in <strong>der</strong> schnellen, verän<strong>der</strong>ungsbezogenen<br />

<strong>und</strong> punktgenauen Lösung von Organisations-, Qualitäts<strong>und</strong><br />

Flexibilitätsproblemen <strong>und</strong> zielen damit eher nur indirekt auf die Bewältigung<br />

von Arbeitsaufgaben in ihrer Gesamtheit ab. Vor allem Beschäftigte<br />

mit wenig Lernerfahrung <strong>und</strong> geringerer beruflicher Vorbildung profitieren<br />

von diesen Methoden weniger als lernerfahrene Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte<br />

(so eigene Beobachtungen). Arbeitsplatzferne, systematische Trainings <strong>und</strong><br />

Schulungen (z. B. für Gruppenarbeit) eignen sich erstrangig für die Vermittlung<br />

von Gr<strong>und</strong>wissen <strong>und</strong> von methodischen <strong>und</strong> sozialen Gr<strong>und</strong>fertigkeiten,<br />

aber nur sehr eingeschränkt für die Ausbildung <strong>und</strong> Stabilisierung von<br />

Handlungsstrategien im Arbeitsprozess.<br />

Das arbeitsimmanente Lernen wird demnach auch insofern seinen Stellenwert<br />

behalten, als Fragen <strong>und</strong> Probleme <strong>der</strong> Qualifikationsentwicklung weiterhin<br />

durch die Praktiker “vor Ort” ohne nennenswerte Unterstützung durch<br />

Spezialisten <strong>und</strong> leicht anwendbare “Patentrezepte” angegangen werden<br />

müssen. Die Frage nach geeigneten arbeitspädagogischen Interventionsformen<br />

wandelt sich damit teilweise in die Frage, wie die Qualifikationsentwicklung<br />

im sachlich-räumlich-sozialen Kontext <strong>der</strong> Technik- <strong>und</strong> Organisationsentwicklung<br />

von Fach- <strong>und</strong> Führungskräften “vor Ort” aufgenommen<br />

<strong>und</strong> “gemanagt” werden kann. Der aufgabenorientierte Ansatz <strong>der</strong> Qualifika-<br />

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