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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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– Schließlich entwickelte die Handlungsregulationstheorie eine Vorstellung<br />

davon, welche Funktion inneren “Programmen”, “Plänen” bzw.<br />

“Operativen Abbildsystemen” auf diesen verschiedenen Regulationsebenen<br />

bei <strong>der</strong> Entwicklung gelingen<strong>der</strong> Handlungen zukommt <strong>und</strong><br />

welche Wege bestehen, um diese kognitiven Systeme zu beeinflussen.<br />

Neue Konzeptionen zum Training im Sinne von motorischer Fertigkeiten,<br />

die vor allem in den <strong>70er</strong> <strong>Jahre</strong>n gezielt für industrielle Arbeitshandlungen<br />

entwickelt <strong>und</strong> erprobt wurden, sind mit dem Sammelbegriff “psychoregulativ<br />

akzentuierte Trainingsformen” zusammengefasst (Triebe/W<strong>und</strong>erli<br />

1976; W<strong>und</strong>erli 1978) worden. Neben den Methoden des observativen <strong>und</strong><br />

mentalen Training, die schon im Bereich des Sports bekannt <strong>und</strong> bewährt waren,<br />

richtete sich das Augenmerk <strong>der</strong> Trainingsforscher unter dem Einfluss<br />

<strong>der</strong> Handlungsregulationstheorie verstärkt auf Methoden zur Beeinflussung<br />

höherer geistiger Prozesse. Diese konzeptionelle Ausrichtung geschah unter<br />

an<strong>der</strong>em durch eine Erweiterung <strong>der</strong> Konzeption des mentalen Trainings um<br />

kognitive “Zusätze”. Neben dem “imaginativen Training”, in dem noch bildhaft-bewegungsorientierte<br />

Vorstellungsprozesse dominierten, wurden nunmehr<br />

auch Formen eines gezielten Durchdenkens <strong>der</strong> zu erlernenden im Sinne<br />

von motorischer Tätigkeit (“kognitives Training”) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong><br />

Sprache durch äußeres <strong>und</strong> inneres Mitsprechen bei <strong>der</strong> Beobachtung o<strong>der</strong><br />

Ausführung von Tätigkeiten (“verbales Training”; vgl. Elßner 1972, Ulich<br />

1974) untersucht.<br />

Handlungsregulationstheoretisch waren diese Trainingsformen vor allem<br />

durch Vorstellungen von “mentalen Modellen” bzw. “operativen Abbildsystemen”<br />

als kognitive, mnestische Systeme begründet, die als innere Modelle<br />

des Handelns <strong>und</strong> seiner Ausführungsführungsbedingungen die regulative<br />

Struktur <strong>und</strong> den Verlauf von Handlungen maßgeblich beeinflussen. Hacker<br />

hatte im Rahmen <strong>der</strong> HRT auch eine Modellvorstellung innerer Handlungsregulationseinheiten<br />

entwickelt. Dabei wurde für unterschiedlich komplexe<br />

Handlungseinheiten in <strong>der</strong> hierarchisch aufgebauten VVR-Handlungsstruktur<br />

die Wirkung unterschiedlicher Aktionsprogramme angenommen. Aktionsprogramme<br />

setzen danach bei einzelnen Bewegungen <strong>und</strong> Bewegungsfolgen<br />

an, wirken auf höheren Handlungseinheiten in Gestalt von Handlungsschemata<br />

(“zielbezogene Zusammenschlüsse von Bewegungsstereotypen<br />

sowie kognitiven Routinen zu variabel einsetzbaren Programmen”) <strong>und</strong><br />

steuern schließlich als Pläne, Strategien <strong>und</strong> heuristische Regelsysteme das<br />

Handeln. Für das Zusammenwirken dieser funktional unterschiedlichen Aktionsprogramme<br />

im Prozess <strong>der</strong> Ausführung von Handlungen entwarf Hacker<br />

sein bekanntes hierarchisches 3-Ebenen-Modell (Hacker 1986,<br />

S. 158 ff.), bestehend aus<br />

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