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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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1 Vorwort<br />

In den deutschsprachigen Län<strong>der</strong>n, vor allem <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

DDR, kam es in den siebziger <strong>und</strong> achtziger <strong>Jahre</strong> zur Entwicklung neuer<br />

Qualifizierungs- <strong>und</strong> Berufsbildungskonzepte. Sie wurden in vielen Fällen<br />

im Rahmen von staatlichen För<strong>der</strong>programmen <strong>und</strong> -strukturen in Betrieben<br />

<strong>und</strong> Bildungseinrichtungen erprobt. Ein nicht geringer Teil dieser Konzepte<br />

war durch einen deutlichen Bezug zur – in <strong>der</strong> Regel industriellen – Arbeitsaufgabe<br />

<strong>und</strong> zur Zielgruppe <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Produktion tätigen, gelernten <strong>und</strong><br />

angelernten Industriearbeiter <strong>und</strong> Industriearbeiterinnen ausgezeichnet.<br />

Nicht nur die Systemkonkurrenz im Bildungs- <strong>und</strong> Wirtschaftsbereich, son<strong>der</strong>n<br />

vor allem auch die sich abzeichnenden Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> weltindustriellen<br />

Güterproduktion <strong>und</strong> -distribution bildeten aus heutiger Sicht wichtige<br />

Anlässe dieser Innovationen <strong>und</strong> Reformen. Wissenschaften wie die<br />

Pädagogik, Psychologie <strong>und</strong> Soziologie, vor allem aber auch die arbeitswissenschaftlichen<br />

Disziplinen, wurden in diese Konzeptionsbildungsprozesse<br />

zunehmend stärker eingeb<strong>und</strong>en bzw. sie entwickelten sich stellenweise zu<br />

<strong>der</strong>en Triebkräften. Nicht selten jedoch benötigten diese Konzeptionen zur<br />

Verän<strong>der</strong>ung von Industriearbeit <strong>und</strong> arbeitsaufgabenorientierter Qualifizierung<br />

noch längere Zeit, bis nennenswerte Verbreitungs- <strong>und</strong> Transfereffekte<br />

sichtbar wurden.<br />

Der Hauptstrom dieser Entwicklungen bezog sich mehr o<strong>der</strong> weniger explizit<br />

auf Fortschritte <strong>der</strong> arbeits- <strong>und</strong> lernpsychologischen Forschungen. Einen<br />

Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt bildete hierbei die Handlungsregulationstheorie, welche<br />

in den beiden deutschen Staaten – durchaus schon kooperativ – konzeptionell<br />

weiterentwickelt wurde. In verschiedenen Entwicklungs- <strong>und</strong> Gestaltungsfel<strong>der</strong>n<br />

wurden diese Impulse aufgenommen, mit älteren Konzeptionen<br />

wie dem erfahrungsorientierten <strong>und</strong> projektbezogenen Lernen verknüpft <strong>und</strong><br />

in Konzeptionen für unterschiedliche Zielgruppen, Lerninhalte <strong>und</strong><br />

<strong>Lehr</strong>-/Lern-Konstellationen umgesetzt. Die Studie beginnt daher damit, die<br />

Herausbildung dieser Pfade <strong>und</strong> Fel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung – ansetzend<br />

am arbeitspsychologischen Entwicklungspfad – im Kapitel 2 überblicksartig<br />

darzustellen.<br />

Im Hauptkapitel 3 wird <strong>der</strong> spezielle Bezug von Theorieentwicklung <strong>und</strong><br />

Konzeptgestaltung entfaltet. Zunächst erfolgt ein Einblick nicht nur in die<br />

Handlungsregulationstheorie <strong>und</strong> die Komplementärtheorie des Interiorisationslernens,<br />

son<strong>der</strong>n auch in die damit von den Anwen<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Nutzern verb<strong>und</strong>enen<br />

Erwartungen. Zwei Qualifizierungskonzepte, die den gleichen<br />

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