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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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konstituieren, indem “relativ universell erfor<strong>der</strong>liche Teile” vornehmlich<br />

Bildungsprozesse begründen, aufgabenspezifische Ebenenelemente dagegen<br />

in aufgabennahe Qualifizierungsmaßnahmen einmünden sollten.<br />

Diese von Volpert entwickelten Zielstellungen wurden von uns relativ ausführlich<br />

dargestellt, weil im Bereich <strong>der</strong> Qualifikationsforschung <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Lehr</strong>-/Lernpraxis unzweifelhaft ein echter Bedarf nach Verfahren zur analytischen<br />

Bestimmung lernrelevanter Handlungsmerkmale wie auch zur Einschätzung<br />

von Lernerfolgen anhand von Handlungsqualitäten besteht. Dabei<br />

sind sowohl “große” Vorhaben wie die Neuordnung von Ausbildungsberufen<br />

angesprochen, die immer noch weitgehend mittels Einschätz- <strong>und</strong> Konsensbildungsverfahren<br />

von Fachexperten erfolgen. Aber auch kleinere Projekte<br />

wie z. B. die Bestimmung von Qualifizierungsinhalten für neue Arbeitsstrukturen<br />

o<strong>der</strong> Techniken in Klein- <strong>und</strong> Mittelbetrieben einschließlich <strong>der</strong> daran<br />

anschließenden Verallgemeinerung für Bildungswerke bedürfen einer analytischen<br />

F<strong>und</strong>ierung, die sich nicht mit <strong>der</strong> von Volpert beklagten “Ummünzung”<br />

von Tätigkeits- o<strong>der</strong> Technikmerkmalen zu Qualifikationen <strong>und</strong> Lerninhalten<br />

begnügt (vgl. auch Sonntag 1987; S. 84 ff.).<br />

Keines <strong>der</strong> heute im deutschsprachigen Raum öffentlich verfügbaren <strong>und</strong> mit<br />

<strong>der</strong> HRT verb<strong>und</strong>enen (o<strong>der</strong> unverb<strong>und</strong>enen) Analyseinstrumente vermag<br />

die von Volpert aufgestellte, eingangs wie<strong>der</strong>gegebene Anfor<strong>der</strong>ung in vollem<br />

Umfange zu erfüllen. Relativ nahe kam ihr aus unserer Sicht eine sehr<br />

aufwändige, arbeitsanalytische Vierstufenmethodik (kein standardisiertes<br />

Verfahren!), die von Bärbel Matern an <strong>der</strong> TU Dresden nicht primär für qualifikatorische<br />

Zwecke, son<strong>der</strong>n für verschiedene arbeitspsychologische Bewertungs-<br />

<strong>und</strong> Gestaltungsanliegen entwickelt wurde (Matern 1983, S. 77 ff.<br />

<strong>und</strong> Hacker/Skell 1993, S. 51 ff.). Diese Methodik zielt darauf ab, auf <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lage einer Auftrags- <strong>und</strong> Aufgabenanalyse (bezogen auf die äußere<br />

Handlungsstruktur, weitgehend personenunspezifisch) eine Tätigkeitsanalyse<br />

(bezogen auf die Aufklärung <strong>der</strong> inneren Handlungsstruktur, stärker<br />

personenbezogen) durchzuführen. Im Ergebnis eventuell noch ergänzen<strong>der</strong>,<br />

experimenteller Analysen können “leistungsbestimmende” Aufgaben- <strong>und</strong><br />

Tätigkeitsbestandteile vor allem auf <strong>der</strong> intellektuellen Regulationsebene<br />

bestimmt, inhaltlich <strong>und</strong> anhand von Qualifikationsmerkmalen beschrieben<br />

<strong>und</strong> als Lerninhalte, gleichzeitig Lernziele identifiziert werden. Diese Lerninhalte<br />

gelten allerdings zunächst nur für die jeweilige Aufgabe <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Ausführungsbedingungen. Die Formulierung von unspezifischeren<br />

Lerninhalten <strong>und</strong> Qualifikationsmerkmalen erfor<strong>der</strong>t eine Extrapolation<br />

<strong>der</strong> einzelaufgabenspezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen auf die Aufgabenklassen<br />

<strong>und</strong> eine Zuspitzung <strong>der</strong> Qualifizierung auf “komplexe Arbeitsverfahren”<br />

(quasi Meta-Arbeitsverfahren), die das Beherrschen dieser Aufga-<br />

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