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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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einheiten (Bewegungsfolgen bzw. Teilhandlungen) werden mit Hilfe <strong>der</strong> an<br />

den Aufgabenexperten (dies kann auch eine Gruppe sein) gestellten<br />

W-Fragen<br />

– Was geschieht?<br />

– Wie geschieht es?<br />

– Warum geschieht es so?<br />

– Mit Wem <strong>und</strong> Woran geschieht es?<br />

– Unter Welcher Voraussetzung wird an<strong>der</strong>s vorgegangen?<br />

einer Feinanalyse unterzogen (Hacker 1993, S. 52 f.). Das auf diese Weise<br />

akquirierte Aufgabenwissen bezieht sich sowohl auf das regulatorische<br />

“Wissen, wie” als auch auf das sach- <strong>und</strong> bedingungsbezogene “Wissen,<br />

dass/warum”, ist sprachlich-begrifflich kodiert <strong>und</strong> lässt sich um bildhaft-symbolische<br />

Darstellungen ergänzt ohne großen Zusatzaufwand direkt<br />

in Medien für das aufgabenbezogene Lernen übertragen (Witzgall 1995).<br />

Lei<strong>der</strong> fehlt für die Erfassung des Aufgabenkönnens, d. h. <strong>der</strong> sich in <strong>der</strong><br />

praktischen Aufgabenbearbeitung/-lösung äußernden Performanz von Personen,<br />

ein gleichermaßen ausgearbeitetes <strong>und</strong> praktikables Verfahren, obwohl<br />

gerade im Hinblick auf Möglichkeiten <strong>der</strong> <strong>Lehr</strong>-/Lerneffekt-Kontrolle<br />

<strong>und</strong> einer Lernprozess-Steuerung <strong>der</strong> Bedarf offensichtlich ist.<br />

3.4 Kritiken <strong>und</strong> Einwände<br />

Nicht erst in den 90er <strong>Jahre</strong>n, als unter dem Einfluss nicht zuletzt konstruktivistischer<br />

Ansätze die HRT ihre Orientierungskraft <strong>und</strong> Begriffsbildungsführerschaft<br />

im Bereich <strong>der</strong> Lern- <strong>und</strong> Qualifikationsforschung abgeben<br />

musste, wurden ihre theoretischen <strong>und</strong> anwendungsbezogenen Entwicklungen<br />

kritisch begleitet. Schon 1980 formulierte die “kritische Psychologie”<br />

um Klaus Holzkamp an <strong>der</strong> FU Berlin eine sehr f<strong>und</strong>amentale Kritik, die,<br />

wenn man sich z. B. die Anfangserwartungen von Volpert an die HRT (vgl.<br />

Anfang des Kapitels 3.1) erinnert, sicherlich nicht aus <strong>der</strong> Luft gegriffen war:<br />

Die HRT könne we<strong>der</strong> emanzipatorische Perspektiven begründen noch zu<br />

kritischer Praxis führen. Sie sei ahistorisch, produktivkraft-, subjekt- <strong>und</strong><br />

objektneutral <strong>und</strong> klammere das gesellschaftliche Moment menschlichen<br />

Handelns, Denkens <strong>und</strong> Wollens aus. Dementsprechend könnten nur Aussagen<br />

über optimale, an effektiver Produktion orientierte Handlungsvollzüge<br />

getroffen werden, nicht aber über den gesellschaftlichen Sinn <strong>der</strong> analysierten<br />

Handlungsvollzüge <strong>und</strong> über motivationale Aspekte von Tätigkeit<br />

(Haug/Nemitz/Waldhubel 1980, nach Brandes 1980, S. 169). Wer sich diese<br />

Kritikpunkte an <strong>der</strong> HRT zu Eigen machen möchte, könnte sie vielleicht mit<br />

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