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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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Dienstleistungssektor), gesellschaftliche Organisationen – sind zusammenzuführen<br />

<strong>und</strong> für den Bildungsprozess zu nutzen.<br />

These 5: Gleiche Bildungschancen zu gewähren heißt nicht, allen<br />

die gleiche Bildung zukommen zu lassen.<br />

Die Lernvoraussetzungen <strong>der</strong> Schüler sind ungemein vielfältig. Sie sind bereits<br />

vor Antritt des Schulbesuchs geprägt durch unterschiedliche soziale Erfahrungen:<br />

die Verfügbarkeit o<strong>der</strong> Nichtverfügbarkeit von sozialen <strong>und</strong> ökonomischen<br />

Ressourcen, <strong>der</strong> Umfang bereits angeeigneten Wissens <strong>und</strong> erworbener<br />

Lernkompetenzen. Sie bringen unterschiedliche physische <strong>und</strong><br />

psychische Voraussetzungen für das Lernen mit, haben bereits unterschiedliche<br />

kognitive Stile ausgeprägt, den Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg von Lernstrategien<br />

kennen gelernt <strong>und</strong> individualisiert. Diese Unterschiede können selbst<br />

in einem uniformierten Unterricht nicht aufgehoben werden, zumal sie außerhalb<br />

<strong>der</strong> Schulzeit reproduziert werden. Ein Lerndesign, das diese Unterschiede<br />

nicht durch eine innere <strong>und</strong> äußere Differenzierung von Lernen berücksichtigt,<br />

wird nur bei jenen Lernenden Erfolge erzielen, die am besten<br />

dem <strong>Lehr</strong>stil <strong>der</strong> Schule angepasst sind o<strong>der</strong> sich am leichtesten anpassen<br />

können. Diese Anpassung ist allerdings kein sicheres F<strong>und</strong>ament für das<br />

Ausschöpfen tatsächlicher Leistungspotenzen <strong>und</strong> kein Garant für eine anhaltend<br />

positive Einstellung zum lebenslangen Lernen. Differenzierung des<br />

Unterrichts setzt bei seiner Individualisierung ein <strong>und</strong> führt hin zu neuen<br />

Schulangeboten, die zugeschnitten sind auf Klassen von kognitiven Stilen<br />

<strong>und</strong> Interessen. Gleiche Bildungschancen für jeden durchzusetzen bedeutet,<br />

für jeden die Bedingungen zu schaffen, die – gemessen an seinen Voraussetzungen<br />

– eine optimale Entfaltung <strong>der</strong> je spezifischen Lern- <strong>und</strong> Entwicklungspotenzen<br />

för<strong>der</strong>t, dem Schüler den Zugang zu allen Bildungsinhalten<br />

<strong>und</strong> einen fließenden Übergang zwischen einzelnen Bildungsstufen ermöglicht.<br />

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