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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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Die neuen <strong>Lehr</strong>pläne waren gekennzeichnet durch eine Hinwendung zur inneren<br />

Seite <strong>der</strong> Unterrichtsmethodik, zur Orientierung an <strong>der</strong> Logik <strong>der</strong> Erkenntnis-<br />

<strong>und</strong> Lerntätigkeit <strong>der</strong> Schüler.<br />

Mit dem 1987 erschienen Buch “Allgemeinbildung <strong>und</strong> <strong>Lehr</strong>planwerk” von<br />

<strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Pädagogischen Wissenschaften (vgl. Drefenstedt 1988)<br />

wurde eine konzeptionelle Gesamtsicht auf die Allgemeinbildung, auf Unterrichtsfächer<br />

<strong>und</strong> Klassenstufen sowie auf gr<strong>und</strong>legende Fragen <strong>der</strong> didaktisch-methodischen<br />

Unterrichtsgestaltung vorgelegt. Die Ausgangsposition<br />

wurde mit zwei Prinzipien gesetzt. Erstens: Die Allgemeinbildung in den<br />

Schulen ist als eine Gr<strong>und</strong>lagenbildung für wissenschaftliches <strong>und</strong> lebenslanges<br />

Lernen zu verstehen. Zweitens: Abstriche am Charakter <strong>der</strong> Wissenschaftlichkeit<br />

<strong>der</strong> Allgemeinbildung können nicht zugelassen werden. Allgemeinbildung<br />

hat wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Bildung zu sein. In diesem Standardwerk<br />

wurden die Erkenntnisse aus <strong>der</strong> langjährigen Diskussion zur Unterrichtsreform<br />

zusammengefasst:<br />

– Wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Allgemeinbildung <strong>und</strong> polytechnische Bildung<br />

stellen eine Einheit dar. Einerseits bildet die systematische Aneignung<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse eine notwendige Verbindung<br />

von Theorie <strong>und</strong> Praxis, an<strong>der</strong>erseits werden theoretische Zusammenhänge<br />

besser verstanden, wenn ihre Bezüge zur Produktion, zum Leben,<br />

zu den eigenen Erfahrungen hergestellt werden.<br />

– Das polytechnische Prinzip setzt ein enges Zusammenwirken <strong>der</strong> Fächer<br />

<strong>und</strong> Fachbereiche voraus. Der Unterricht ist fachübergreifend zu<br />

gestalten, so kann er nicht nur effektiv sowie die Erkenntnis <strong>der</strong> Gegenstände<br />

allseitig gestaltet werden, auch die Einheit <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> logische Zusammenhang ihrer Inhalte werden für die Schüler<br />

erlebbar.<br />

– Die Charakterbildung, das Erlernen von Verantwortungsübernahme<br />

werden durch den naturwissenschaftlich-technischen Experimentalunterricht,<br />

die Bewährung <strong>der</strong> Schüler in <strong>der</strong> produktiven Arbeit, in wissenschaftlich-technischen<br />

Tätigkeiten, fakultativen Kursen, Arbeitsgemeinschaften<br />

<strong>und</strong> in aktiver Auseinan<strong>der</strong>setzung mit gesellschaftlichen<br />

Problemen <strong>und</strong> künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten geför<strong>der</strong>t.<br />

– Das Prinzip “Durch hohe For<strong>der</strong>ungen zu hohen Leistungen” wurde<br />

durch das <strong>der</strong> “Differenzierung <strong>der</strong> Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen” nach<br />

den Voraussetzungen ersetzt. Beson<strong>der</strong>s beim Einsatz wissenschaftlicher<br />

Erkenntnismethoden sollte das Alter <strong>der</strong> Schüler konsequent beachtet<br />

werden. Das Verhältnis von Konkretem <strong>und</strong> Abstraktem, von<br />

Empirischem <strong>und</strong> Theoretischem sei altersspezifisch ins Verhältnis<br />

zu setzen.<br />

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