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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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Das Problemlösen wurde in <strong>der</strong> psychologischen <strong>und</strong> pädagogischen Literatur<br />

als Modell schöpferischen Lernens diskutiert.<br />

Jantos nennt einige wesentliche Merkmale für schöpferisches Denken von<br />

Schülern, wobei nicht alle Merkmale auf einen Denkprozess zutreffen müssen,<br />

um als schöpferisch bezeichnet werden zu können:<br />

– selbstständiges Suchen von für die Problemlösung notwendigen Informationen,<br />

– Abrufen von Inhalten aus dem Gedächtnis, die im Suchprozess miteinan<strong>der</strong><br />

zu neuen Inhalten verknüpft werden,<br />

– Entstehen neuer Handlungsstrategien,<br />

– Umgestalten subjektiv vorhandener Kenntnisse <strong>und</strong><br />

– Erkennen neuer Funktionen, Zusammenhänge <strong>und</strong> Beziehungen an Erkenntnisobjekten<br />

(vgl. Jantos 1977, S. 262).<br />

Das Wesen <strong>der</strong> Problemlösungsmethode bestehe darin, Schülern eine Aufgabe<br />

zu stellen, die sie mit ihrem vorhandenen Wissen nicht lösen können. Unter<br />

pädagogischer Führung versuchen sie Wege <strong>und</strong> Methoden für eine Lösung<br />

<strong>der</strong> Aufgabe zu finden. Sie argumentieren, stellen Hypothesen auf, planen<br />

<strong>und</strong> bewerten Methoden für die Wahrheitsüberprüfung, führen Beobachtungen<br />

<strong>und</strong> Experimente durch, analysieren Ergebnisse, urteilen <strong>und</strong> beweisen.<br />

Der problemheuristische Unterricht wurde im Allgemeinen in drei Etappen<br />

geglie<strong>der</strong>t: das Erkennen <strong>der</strong> allgemeinen Problemsituation, die Analyse<br />

<strong>und</strong> Formulierung des konkreten Problems <strong>und</strong> das Lösen desselben. Mehlhorn<br />

hielt eine weitere Etappe für sinnvoll, die genaue Funktionsbestimmung<br />

des Lösungsresultats als unabdingbar für Motivation <strong>und</strong> Stärkung des Problembewusstseins<br />

(vgl. Mehlhorn 1977, S. 339).<br />

Um Problemaufgaben zu stellen, die einerseits den konkreten Bildungs- <strong>und</strong><br />

Erziehungszielen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits dem Entwicklungsniveau <strong>der</strong> Schüler entsprechen,<br />

schlug Lompscher vor, eine Klassifikation von Problemaufgaben<br />

vorzunehmen. Er unterschied folgende: Identifikationsprobleme, Klassifikationsprobleme,<br />

Explikationsprobleme, Konstruktionsprobleme <strong>und</strong> Destruktionsprobleme<br />

(vgl. Lompscher 1974, S. 127).<br />

6.4 Individuelles <strong>und</strong> Soziales im Unterricht –<br />

die <strong>Lehr</strong>er-Schüler-Beziehung<br />

Im Unterricht vollzieht je<strong>der</strong> einzelne Schüler die geistigen Handlungen bei<br />

<strong>der</strong> Aneignung von Wissen <strong>und</strong> Können individuell. Zugleich wirken im pädagogisch<br />

geführten Prozess des Unterrichts vielfältige soziale Wechselbezie-<br />

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