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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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sche Gerüst <strong>der</strong> Qualifikationsforschung fallen somit in eins. ‚Nach’ <strong>der</strong><br />

Handlungsstrukturanalyse folgt keine spezielle ‘Qualifikationsanalyse’,<br />

son<strong>der</strong>n bereits ein System <strong>der</strong> ‘Lernwege’ – <strong>der</strong> Curricula <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lernprogramme<br />

– zur Erreichung <strong>der</strong> einzelnen Lernziele sprich Tätigkeitsmerkmale.”<br />

(Volpert 1983, S. 72) Der Hintergr<strong>und</strong> dieser Zielformulierung war die<br />

Kritik an den bis dato in <strong>der</strong> Berufsbildungs- <strong>und</strong> Arbeitsforschung maßgeblichen<br />

Verfahren zur Qualifikationsbestimmung, bei denen in <strong>der</strong> Regel allgemeine,<br />

strukturelle Merkmale einer Arbeitstätigkeit durch den Vorsatz<br />

“Fähigkeit zu” in Arbeits- <strong>und</strong> Berufsanfor<strong>der</strong>ungen umgemünzt wurden.<br />

“Ein solcher Kurzschluss auf ‘hinter’ den Tätigkeitsmerkmalen gelegene Fähigkeiten<br />

erscheint jedoch sehr problematisch: Auf diese Weise ist für jede<br />

beliebige Tätigkeit eine beliebige psychische Kraft, Fähigkeit, Bereitschaft<br />

o<strong>der</strong> ein Vermögen konstruierbar. Warum soll beispielsweise die psychische<br />

Bedingung für das Kochen eines leckeren Puddings nicht das ‘Puddingkochvermögen’<br />

sein?” (Volpert 1983, S. 71).<br />

Die Erwartungen an die Lösefähigkeit für das genannte Problem eines<br />

Schlusses von Tätigkeitsmerkmalen auf mess- <strong>und</strong> vermittelbare Qualifikationen<br />

richteten sich vor allem deshalb auf die Handlungsregulationstheorie<br />

(HRT), insofern diese nach den bahnbrechenden Forschungen von Winfried<br />

Hacker in <strong>der</strong> Lage war, für – auf zielgerichtete, gegenstandsbezogene Arbeitstätigkeiten<br />

eingegrenzte – Handlungen eine die äußeren <strong>und</strong> inneren Tätigkeitsmerkmale<br />

einschließende Modellvorstellung <strong>der</strong> Handlungserzeugung,<br />

-regulation <strong>und</strong> mentalen Abspeicherung zu liefern. Tippelt, <strong>der</strong> die<br />

Volpertsche Entwicklungslinie für die Ausbildungsordnungsforschung im<br />

Bereich von Verkaufsberufen aufnahm, sprach unter Bezugnahme auf die<br />

“inneren”, qualifikationsrelevanten Tätigkeitsmerkmale konsequenterweise<br />

auch von einem HRT-Konzept <strong>der</strong> Handlungskompetenz, verstanden als<br />

“Gesamtheit <strong>der</strong> einem Individuum zur Verfügung stehenden Regel- <strong>und</strong> Elementensysteme<br />

zur Erzeugung realisierbarer Pläne <strong>und</strong> Aktionsprogramme”<br />

(Tippelt 1981, S. 645).<br />

Das Volpertsche Konzept sah insgesamt sieben Analysestufen bis zum Ziel<br />

<strong>der</strong> “Formulierung einer aufgabenspezifischen Lernzielhierarchie” mit einem<br />

zweistufigen Kernstück vor. In diesem Kernstück sollte mit Hilfe <strong>der</strong><br />

HRT zunächst die äußere Aufgabenstruktur mit ihren Entscheidungspunkten<br />

<strong>und</strong> objektiven Freiheitsgraden <strong>und</strong> daran unmittelbar anschließend die innere,<br />

hierarchische Aufgabenstruktur bis hin zur Darstellung regulationsebenenspezifischer<br />

Aktionsprogramme untersucht werden. Die dabei gef<strong>und</strong>enen<br />

Handlungsmerkmale sollten wie<strong>der</strong>um den Ausgangspunkt für die Formulierung<br />

von Lernzielen im Rahmen einer Lernzielhierarchie – beginnend<br />

bei Fertigkeiten auf nie<strong>der</strong>en Handlungsebenen bis zu verallgemeinerten Arbeitsverfahren<br />

– bilden. Diese Lernzielhierarchie sollte auch die Lernwege<br />

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