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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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Kossakowski unterschied zwischen Orientierungs-, Antriebs- <strong>und</strong> Ausführungsregulation,<br />

wobei die Diskussion dahin tendierte, den Handlungsentscheid<br />

<strong>und</strong> die Handlungskontrolle als eigenständige Struktureinheit <strong>der</strong> bewussten<br />

Handlung zu thematisieren (vgl. Kossakowski 1972, S. 23).<br />

Als Formen <strong>der</strong> Handlungsregulation, die in allen Teilhandlungen auftreten,<br />

wurden diskutiert: Motivation, Wertung, Entscheidung. Nach Lindner verlaufe<br />

die Motivation <strong>der</strong> Lerntätigkeit in drei Phasen. Diese Phasen zeichnen<br />

sich aus durch Wertungsvorgänge bei <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Lernaufgaben, <strong>der</strong><br />

Ausführung <strong>der</strong> Lernhandlung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verarbeitung <strong>der</strong> Resultate <strong>der</strong> Lerntätigkeit<br />

(vgl. Tabelle 9, vgl. Lindner 1985, S. 14 ff.).<br />

Tabelle 9<br />

Wertungsvorgänge bei <strong>der</strong> Motivation <strong>der</strong> Lerntätigkeit (vgl. Lindner 1985)<br />

Übernahme <strong>der</strong> Lerntätigkeit<br />

Ausführung <strong>der</strong> Lernhandlung<br />

Verarbeitung <strong>der</strong> Resultate <strong>der</strong><br />

Lerntätigkeit<br />

– Kann ich eigene Bedürfnisse befriedigen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

individuelle Wertbeziehungen verwirklichen?<br />

– Ist die Lerntätigkeit zu bewältigen?<br />

– Reicht die zur Verfügung stehende Zeit aus?<br />

– Sind die Verlaufsergebnisse <strong>der</strong>gestalt, dass sie<br />

erwarten lassen mit <strong>der</strong> Weiterführung <strong>der</strong> Lerntätigkeit<br />

die Wertansprüche auch realisieren zu<br />

können?<br />

– Bekomme ich genügend Unterstützung?<br />

– Werden mit dem Resultat die kognitiven <strong>und</strong> emotionalen<br />

Bedürfnisse befriedigt?<br />

– Habe ich etwas dazugelernt?<br />

– Finden die Ergebnisse Anerkennung?<br />

– Hatte ich Erfolg?<br />

Bedingungen <strong>der</strong> Lerntätigkeit werden zu positiven o<strong>der</strong> negativen Wertbeziehungen,<br />

je nachdem ob sie für Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg verantwortlich gemacht<br />

werden.<br />

Henning unterschied zwischen allgemeinen Lernmotiven, die <strong>der</strong> Lerntätigkeit<br />

insgesamt über einen langen Zeitraum hinweg zugr<strong>und</strong>e liegen <strong>und</strong><br />

Handlungsmotiven, die die Lernaktivität in einem bestimmten Fach, einer<br />

St<strong>und</strong>e o<strong>der</strong> bei einer konkreten Aufgabe auslösen (vgl. Henning 1977,<br />

S. 203). Die Motivlage könne sehr unterschiedlich geschichtet <strong>und</strong> einzelne<br />

Motive unterschiedlich gewichtet sein. Er arbeitete sieben Motive heraus,<br />

die die Lernaktivität beeinflussen (vgl. Tabelle 10).<br />

Als Ebenen <strong>der</strong> Lernmotive wurden unterschieden: die kognitiven Einsichten,<br />

die volitiv-regulierende Ausrichtung des Subjekts auf Ziele <strong>und</strong> Mittel<br />

<strong>und</strong> die emotional-energetischen Momente des unmittelbaren Erlebens.<br />

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