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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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sen<strong>der</strong> in <strong>der</strong> sozialen Kommunikation die Entfaltung <strong>der</strong> individuellen Kräfte<br />

möglich wird, um so anspruchsvoller ist die Aufgabe, theoretisches Wissen,<br />

praktisches Können <strong>und</strong> moralisch-politisches Verantwortungsbewusstsein<br />

zu integrieren <strong>und</strong> die auftretenden Wi<strong>der</strong>sprüche zu überwinden<br />

(vgl. Ahrbeck 1979, S. 15).<br />

Allseitigkeit wurde durch verschiedene Komponenten bestimmt:<br />

– Individuen beziehen sich tendenziell in ihrem Denken <strong>und</strong> in ihren<br />

Handlungen auf das Ganze <strong>der</strong> Gesellschaft. Allseitigkeit charakterisiert<br />

unter diesem Aspekt die gesellschaftliche Reichweite, den Bezugspunkt<br />

<strong>und</strong> den Gegenstand des Handelns von Individuen (vgl.<br />

Kretzschmar 1985, S. 30).<br />

– Allseitigkeit meint Universalität <strong>der</strong> realen <strong>und</strong> ideellen Beziehungen,<br />

<strong>der</strong> Betätigungs- <strong>und</strong> Aneignungsweisen <strong>der</strong> Individuen, die Entfaltung<br />

des Beziehungsreichtums nach allen Seiten hin, den Wechsel <strong>der</strong> Tätigkeiten<br />

(vgl. Kretzschmar 1985, S, 103 f.).<br />

– Allseitigkeit schließt Harmonie <strong>der</strong> verschiedenen Seiten <strong>der</strong> Persönlichkeit<br />

ein (Denken, Handeln, geistig-körperliche Entwicklung,<br />

Leistungs-, Erlebnis- <strong>und</strong> Genussfähigkeit) (vgl. Assmann u. a. 1977,<br />

S. 480 f.).<br />

Allseitigkeit <strong>der</strong> Entwicklung wurde in zwei verschiedenen theoretischen<br />

Kontexten diskutiert:<br />

– Bei <strong>der</strong> Bestimmung von Individualität: Im Grad <strong>der</strong> Ausprägung <strong>der</strong><br />

Individualität wurde ein wichtiges Charakteristikum für den Reichtum<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft <strong>und</strong> <strong>der</strong> Persönlichkeit gesehen (zunehmend allseitiger<br />

werdende Entwicklung <strong>der</strong> Menschen). “Die Individualität des einzelnen<br />

wird in <strong>der</strong> sozialistischen Gesellschaft gesetzmäßig in dem<br />

Maße reicher, wie er die produktiven Erfahrungen <strong>der</strong> ganzen Gesellschaft,<br />

die Errungenschaften <strong>der</strong> Wissenschaft, Technik <strong>und</strong> Kultur <strong>und</strong><br />

den Reichtum <strong>der</strong> neuen gesellschaftlichen Beziehungen sich bewusst<br />

aneignet. Sie wird in dem Grade reicher, wie es ihm gelingt, den historisch<br />

neuen Inhalt <strong>der</strong> sozialistischen gesellschaftlichen Beziehungen<br />

in eine neue, sozialistische Individualität umzuwandeln. Und umgekehrt:<br />

Je besser er alle seine schöpferischen Anlagen bewusst ausbildet,<br />

je stärker er seine individuell-einmaligen produktiven Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Talente gesellschaftlich zur Wirksamkeit bringt, um so mehr bereichert<br />

er damit gerade durch die Ausprägung seiner nur ihm eigenen Individualität<br />

die ganze sozialistische Gesellschaft.” (Assmann u. a. 1977,<br />

S. 281) Die Produktion im “Sozialismus” ist auf die Befriedigung <strong>der</strong><br />

materiellen <strong>und</strong> kulturellen Bedürfnisse <strong>und</strong> auf die allseitige Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Individuen gerichtet (vgl. Klaus/Buhr 1974, S. 564).<br />

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