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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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nens <strong>und</strong> zur Nutzung <strong>der</strong> technischen Möglichkeiten” (zitiert bei Killait/Burr<br />

1980, S. 323).<br />

Beim selbst organisierten <strong>und</strong> selbst gesteuerten Lernen kann es gegenwärtig<br />

unterschiedlichste Lernprojekte Erwachsener geben: solche, die nach wie<br />

vor nicht in den Kontext <strong>der</strong> institutionalisierten Erwachsenenbildung gehören<br />

bzw. gehören möchten, also lokale <strong>und</strong> regionale Aktivitäten von Vereinen<br />

<strong>und</strong> Initiativen, aber auch neue Lernarrangements in Volkshochschulen,<br />

Bibliotheken, Museen <strong>und</strong> Gedenkstätten (Stang/Puhl 2001). Die Rolle des<br />

Pädagogen bzw. <strong>der</strong> Pädagogin wird damit nicht überflüssig – nach wie vor<br />

muss “geplant, gestaltet <strong>und</strong> beratend begleitet werden” (Kade 1997, S. 89).<br />

Allerdings verän<strong>der</strong>t sich mit den neuen Lernkulturen <strong>der</strong> <strong>Lehr</strong>-Lern-Prozess,<br />

indem sich, so U. Heuer, die Verbindung zwischen Vermitteln <strong>und</strong> Aneignen<br />

lockere: “Größere Autonomie <strong>und</strong> Selbstverantwortung sollen die<br />

Lernenden übernehmen, Übersicht <strong>und</strong> professionelle Distanz die <strong>Lehr</strong>enden.”<br />

(Heuer 2001, S. 16; Olbrich 2001, S. 390 ff.; kritisch: Meueler 2002)<br />

2.2 Ganzheitlichkeit <strong>und</strong> Integration<br />

Unter dem Stichwort “Integration” ließe sich nahezu das gesamte Programm<br />

reformerischer Pädagogik zusammenfassen, so viele Assoziationen <strong>und</strong><br />

Konnotationen birgt <strong>der</strong> Begriff. Die erste Komplikation: Er hat eine deskriptive<br />

<strong>und</strong> eine normative Seite, fasst eine als tatsächlich verstandene Entwicklung<br />

<strong>und</strong> ein Erneuerungsprogramm mit pädagogischen <strong>und</strong> politischen Zielen<br />

gleichzeitig. Die Blickrichtung von “Integration” ist zumeist eine von Fächern<br />

her, fragt nach Zusammenhängen von Wissenschaftsdisziplinen <strong>und</strong><br />

Themengebieten. Wer von “Ganzheitlichkeit” spricht, meint oft mehr als<br />

eine solche Integration – nämlich ein geradezu existentiell umfassendes Programm.<br />

“Ansätze einer Bildungsarbeit zu versuchen, die den ganzen Menschen zum<br />

Gegenstand hat, also intellektuelle, soziale, kreative Fähigkeiten <strong>der</strong> Kursteilnehmer<br />

gleichermaßen freilegt”, for<strong>der</strong>te das Programmpapier <strong>der</strong><br />

LAAW Nordrhein-Westfalen von 1982 (Landesarbeitsgemeinschaft …<br />

1982). Eine an<strong>der</strong>e Zielbeschreibung aus Baden-Württemberg lautet: “Im<br />

Gegensatz zur überwiegend ‚kopforientierten’ Bildung werden Körper, Seele<br />

<strong>und</strong> Geist als Einheit gesehen <strong>und</strong> angesprochen.” (“Silberdistel” e. V. aus<br />

Freiburg, zit. nach LAAW 1994, S. 105)<br />

Es geht also um die nicht ganz neue These, dass eine an Wissenschaftsdisziplinen<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlicher Arbeitsteilung orientierte Bildung wichtige<br />

Wirklichkeitssegmente ausblendet o<strong>der</strong> verzerrt. Je nachdem, aus welcher<br />

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