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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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4.3 Transfer in die Berufsausbildung <strong>und</strong><br />

in die außerbetriebliche Weiterbildung/Umschulung<br />

Durch die Wirtschaftmodellversuche zur beruflichen Bildung war die betriebliche<br />

Berufsausbildung im Dualen System schon seit den <strong>70er</strong> <strong>Jahre</strong>n ein Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Erprobungsschwerpunkt für aufgabenorientierte Konzepte.<br />

Das Projektlernen, das Leittextkonzept <strong>und</strong> das genetische Reduktionsprinzip<br />

markieren wichtige Meilensteine dieses Wegs (vgl. Kap. 2.4). Die <strong>80er</strong> <strong>Jahre</strong><br />

stehen für einen Zeitraum, in dem sich die Berufsausbildung in <strong>der</strong> BRD konzeptionell<br />

stärker für arbeitspsychologische <strong>und</strong> arbeitspädagogische Entwicklungen<br />

öffnete: Der Einsatz heuristischer Regelsysteme <strong>und</strong> schließlich<br />

das Lernaufgabenkonzept, das ursprünglich im Bereich <strong>der</strong> außerbetrieblichen<br />

Fortbildung/Umschulung entstand, fand Eingang in immer mehr Modellversuche.<br />

Während zunächst noch die betriebliche Berufsausbildung unter beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtigung von Fragen des dezentralen <strong>und</strong> arbeitsplatzbezogenen<br />

Lernens die Modellversuchslandschaft dominierten (Dehnbostel/Holz/Novak<br />

1992), kamen ab den 90er <strong>Jahre</strong>n immer mehr Modellversuche<br />

<strong>und</strong> Projekte aus dem außerbetrieblichen Bildungsbereich unter Einbeziehung<br />

von Bildungsdienstleistern dazu. In <strong>der</strong> Folge dieser arbeitsplatzbezogenen<br />

<strong>und</strong> konzeptionellen Erweiterungen wurde auch die Konzeptbezeichnung<br />

selbst erweitert: Aus dem Lernaufgabenkonzept wurden die Lern- <strong>und</strong> Arbeitsaufgabenkonzepte<br />

(vgl. lernen & lehren 1996) unter beson<strong>der</strong>er Betonung<br />

<strong>der</strong> Gleichrangigkeit des Arbeits- <strong>und</strong> Lernbezugs (Schemme 1998). Das<br />

BiBB führte in Zusammenarbeit mit Bildungs- <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />

zwei Fachtagungen zu dieser Konzeption durch: 1997 zum Thema “Theorie<br />

<strong>und</strong> Praxis <strong>der</strong> Lern- <strong>und</strong> Aufgabenkonzepte” (Holz u. a. 1998) <strong>und</strong> 1998 zum<br />

Thema “Aufgabenanalyse <strong>und</strong> Lernaufgabengestaltung” (Holz u. a. 2003).<br />

Die Möglichkeit <strong>und</strong> Vorteilhaftigkeit einer konzeptionellen Übertragung<br />

von <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> großbetrieblichen Ausbildung in die eines vor allem mit<br />

Klein- <strong>und</strong> Mittelbetrieben (kurz: KMU) kooperierenden Bildungsdienstleisters<br />

wird von den Projekten des Bildungszentrums Turmgasse in Villingen-Schwennigen<br />

beson<strong>der</strong>s deutlich ausgeleuchtet. Die Zielsetzung dieser<br />

90er-<strong>Jahre</strong>-Projekte lief auf die Suche nach Formen <strong>der</strong> Kooperation zwischen<br />

betriebsexternen Bildungsberatern auf <strong>der</strong> einen <strong>und</strong> Ausbil<strong>der</strong>n (vor<br />

allem auch nebenamtlichen Ausbil<strong>der</strong>n) in KMU auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite hinaus,<br />

die eine Nutzung des Konzepts <strong>der</strong> Lern- <strong>und</strong> Arbeitsaufgaben in <strong>der</strong> dezentralen<br />

Ausbildung am KMU-Arbeitsplatz möglich machten, hinaus. Zusammen<br />

mit dem Stuttgarter Fraunhofer-IAO wurden “Arbeits- <strong>und</strong> Lernaufgaben<br />

zur Erstellung von Arbeits- <strong>und</strong> Lernaufgaben” entwickelt, um so einen<br />

konzeptionellen Transfer an den KMU-Arbeitsplatz <strong>und</strong> eine damit einhergehende,<br />

signifikante Verbesserung <strong>der</strong> Lernprozesse zu erreichen (Wilke-Schnaufer<br />

u. a. 1998).<br />

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