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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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<strong>der</strong> <strong>80er</strong> <strong>Jahre</strong> ebenfalls am Lernaufgabenkonzept weitergearbeitet. Hier<br />

stand die Entwicklung von Weiterbildungseinheiten im Bereich <strong>der</strong> Textverarbeitung<br />

im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> (Hennes/Weyerich 1994).<br />

Das in <strong>der</strong> DDR wirkende System <strong>der</strong> Berufsbildung <strong>und</strong> Berufspädagogik<br />

ließ wohl keinen vergleichbaren Platz für die Weiterentwicklung einer eigenständigen<br />

Arbeitspädagogik. Diese Einschätzung bedeutet jedoch nicht, dass<br />

deshalb kein Transfer zwischen <strong>der</strong> arbeitswissenschaftlich-psychologischen<br />

Forschung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im Betrieb stattgef<strong>und</strong>en<br />

hätte. Der Transfer war durchaus vorhanden, scheint sich jedoch<br />

vor allem auf zwei Fel<strong>der</strong> konzentriert zu haben:<br />

– Erstens auf die Gestaltung fachpraktischer Unterweisungen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> betrieblichen <strong>Lehr</strong>lingsausbildung <strong>und</strong> <strong>der</strong> “Werktätigenausbildung<br />

zu Facharbeitern”. In diesem Kontext wurde vom Zentralinstitut<br />

für Berufsbildung <strong>der</strong> DDR 1982 ein <strong>Lehr</strong>buch “Berufliche Erwachsenenbildung”<br />

herausgegeben, das unter an<strong>der</strong>em auch – allerdings<br />

noch deutlich verrichtungssorientierte – Anleitungen für die Gestaltung<br />

von “Unterweisungsprogrammen” <strong>und</strong> “<strong>Lehr</strong>- <strong>und</strong> Lernaufträgen”<br />

am Arbeitsplatz entwickelte (Zentralinstitut für Berufsbildung <strong>der</strong><br />

DDR 1982; S. 150 ff.). In einem 1982 zum dritten Mal aufgelegten “Anleitungsmaterial<br />

zur Gestaltung des berufspraktischen Unterrichts für<br />

<strong>Lehr</strong>kräfte ohne pädagogische Ausbildung” wird stärker auf die Unterweisungsmethodik<br />

abgestellt (Geuther/Heinze/Siemon 1982), darunter<br />

auf Methoden zur Unterstützung bei <strong>der</strong> “Lösung realer Arbeitsaufgaben”<br />

bzw. zur Unterweisung auch langzyklischer Arbeitsaufgaben, <strong>der</strong>en<br />

Ausführung sich gegebenenfalls auf verschiedene Arbeitsstellen<br />

verteilt. Methoden eines “imaginativen Trainings” (Vorstellen <strong>der</strong> Verrichtung<br />

vor <strong>der</strong> Ausführung) <strong>und</strong> des <strong>Lehr</strong>-/Lerngesprächs sind in diese<br />

Konzeptionen integriert.<br />

– Zweitens auf die gezielte Nutzung von Trainingsmethodiken <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Anpassung auf spezielle Problemfel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Industrie, beispielsweise<br />

für die Einführung <strong>und</strong> Optimierung von Mehrstellenarbeit (vgl. das<br />

“Selektive, kognitive Selbstbelehrungstraining” nach Rühle 1988,<br />

S. 147 ff.) <strong>und</strong> für ein Antihavarietraining in <strong>der</strong> verfahrenstechnischen<br />

Industrie (Schmidt 1978). Bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Qualifizierungsziele<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Erprobung <strong>der</strong> Lösungen dürften die Querbeziehungen zwischen<br />

den Einrichtungen zur “Wissenschaftlichen Arbeitsorganisation”<br />

in den Kombinaten <strong>und</strong> größeren Betrieben <strong>und</strong> den arbeitswissenschaftlichen/-psychologischen<br />

<strong>Lehr</strong>stühlen in <strong>der</strong> DDR eine wichtige<br />

Rolle gespielt haben. Bei einer Durchsicht <strong>der</strong> genannten <strong>und</strong> weiterer<br />

Veröffentlichungen wird u. a. deutlich, dass die mit diesen Konzeptionsentwicklungen<br />

verb<strong>und</strong>enen Feldexperimente nicht selten mit<br />

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