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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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hungen, von denen Erfolg <strong>und</strong> Misserfolg <strong>der</strong> Lerntätigkeit wesentlich beeinflusst<br />

werden. Individuelles <strong>und</strong> Soziales stehen in Wechselwirkung. Zwischen<br />

dem Niveau <strong>der</strong> kognitiven Leistungen <strong>der</strong> Schüler <strong>und</strong> dem Niveau ihrer<br />

sozialen Beziehungen bestehen Wechselwirkungen. Diese Wechselwirkung<br />

verdichtet sich in <strong>Lehr</strong>- <strong>und</strong> Lernformen wie Frontalunterricht, Unterrichtsdiskussion,<br />

Partner- <strong>und</strong> Gruppenlernen. Diese Formen wurden als kooperative<br />

Lerntätigkeit bezeichnet (vgl. Hoppe 1988, S. 697 ff.). Die Frage<br />

war, wie die sozialen Beziehungen im kollektiven Lernprozess gestaltet werden<br />

müssen, um positive Impulse für die Leistungssteigerung auszulösen.<br />

Dazu wurden methodische Prinzipien <strong>der</strong> Unterrichtsgestaltung erarbeitet:<br />

– echte Teilarbeit (die Resultate <strong>der</strong> Arbeit des einen, sind Voraussetzung<br />

für die Arbeit des an<strong>der</strong>en),<br />

– je<strong>der</strong> Schüler o<strong>der</strong> jede Gruppe hat einen klar umrissenen Verantwortungsbereich,<br />

– je<strong>der</strong> Schüler o<strong>der</strong> jede Gruppe erkennt den eigenen Anteil an <strong>der</strong> Aufgabenlösung,<br />

– <strong>der</strong> Platz jedes Schülers o<strong>der</strong> je<strong>der</strong> Gruppe in <strong>der</strong> Kooperationskette ist<br />

transparent,<br />

– kein Schüler o<strong>der</strong> keine Gruppe kann sich in <strong>der</strong> kollektiven Arbeit verstecken,<br />

– die Arbeitsteilung erfolgt nach dem Prinzip <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stärken<br />

<strong>und</strong><br />

– die Leistungen jedes Schülers o<strong>der</strong> je<strong>der</strong> Gruppe werden bei <strong>der</strong> Erfolgskontrolle<br />

berücksichtigt.<br />

In kooperativen Lernformen bilden kognitives <strong>und</strong> soziales Lernen eine Einheit.<br />

Neben <strong>der</strong> Orientierung auf die Lerninhalte ist <strong>der</strong> <strong>Lehr</strong>er angehalten,<br />

auch auf die soziale Seite des Lernprozesses zu orientieren, das kooperative<br />

Lernen zu begründen, die Ziele zu umreißen <strong>und</strong> für ein kooperatives Sozialverhalten<br />

zu motivieren. Dies kann u. a. erreicht werden durch<br />

– die intellektuelle Begründung <strong>der</strong> Verhaltensfor<strong>der</strong>ung,<br />

– die Sicherung positiver Emotionen,<br />

– die Antizipation <strong>der</strong> Folgen eines erfolgreichen kooperativen Verhaltens<br />

<strong>und</strong><br />

– die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen.<br />

Welche Vorteile des kollektiven Lernens wurden ausgemacht?<br />

– die Erhöhung <strong>der</strong> sozialen Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeiten,<br />

gegenseitige Rücksichtnahme, verständnis- <strong>und</strong> taktvoller Umgang,<br />

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