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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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eitungsprozessen im Verhältnis zu den motorischen Leistungsprozessen in<br />

den Aufgabenstellungen war.<br />

Von den wissenschaftlichen Begleitern <strong>der</strong> Arbeitsstrukturierungsprojekte<br />

des Humanisierungsprogramms wurde daher sehr schnell erkannt, dass psychoregulative<br />

Trainingskonzepte vor allem für Experimente <strong>der</strong> Arbeitsbereicherung<br />

im Bereich angelernter Produktionsarbeiter, bei denen hochrepetitive,<br />

motorische Aufgaben gezielt mit kognitiv anspruchsvolleren Aufgaben<br />

kombiniert wurden, von Nutzen sein konnten. Für den Gestaltungsbereich<br />

langzyklischer Montagetätigkeiten entstand beispielsweise die Methode <strong>der</strong><br />

kombinierten Unterweisung, bei <strong>der</strong> das aktionale Training gezielt mit psychoregulativen<br />

Trainingsformen verknüpft wurde <strong>und</strong> <strong>der</strong> gesamte<br />

<strong>Lehr</strong>-/Lernprozess auf die Lernorte Methodenraum (für stärker informations<strong>und</strong><br />

wissensbezogene Lerninhalte) <strong>und</strong> Produktionsarbeitsplatz (für im Sinne<br />

von motorische Lern- <strong>und</strong> Übungsprozesse) verteilt werden konnte (Warnecke/Kohl<br />

1979). Bei den an Fertigungsmaschinen in <strong>der</strong> Teilefertigung angesiedelten<br />

Job-Enrichment-Experimenten hatten die neu zu übertragenden Aufgaben<br />

(Stichwort: Vom Teileeinleger zum Selbsteinrichter) in <strong>der</strong> Regel noch<br />

höhere Anteile an Informationsverarbeitungs- <strong>und</strong> Wissensnutzungsprozessen<br />

entsprechend einer größeren Gewichtung <strong>der</strong> intellektuellen Regulationsprozesse.<br />

Die hierfür entwickelten Konzepte wie z. B. das Sprachgestütze<br />

Training (REFA 1987, S. 182 ff.) verzichten daher auf imaginative Trainingsformen.<br />

Das verbale Training dominierte beim Lernen im Medienraum wie<br />

auch beim praktischen Lernen an <strong>der</strong> Maschine; die Methode ermöglichte z. B.<br />

auch bei lernungewohnten <strong>und</strong> lernentwöhnten, älteren Produktionsarbeitern<br />

die Höherqualifizierung zu Selbsteinrichtern (Witzgall 1982).<br />

Die Sprache <strong>und</strong> <strong>der</strong> trainingsbezogene Spracheinsatz machen zunächst einmal<br />

die Aktionsprogramme <strong>der</strong> im Sinne von motorischen <strong>und</strong> perzeptiv-begrifflichen<br />

Regulationsebene zugänglich <strong>und</strong> beeinflussbar. Hacker<br />

listet unter Bezugnahme auf die sowjetische Tätigkeitspsychologie weitere,<br />

vor allem auf die intellektuelle Handlungsregulation gerichtete Wirkungsfel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Sprache <strong>und</strong> des Sprechens auf (1986; S. 258 ff.; hier verkürzt zusammengefasst):<br />

– Verschiedene motorische Ausprägungsformen des Sprechens <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Übergang dieser Ausprägungsformen<br />

lautes GesprächÆ lautes Sprechen für sich selbstÆ verkürztes lautes<br />

Sprechen Æ entfaltetes inneres Sprechen Æ reduzierte innere Vorsätze<br />

<strong>und</strong> Selbstbefehle<br />

korrespondieren mit einem lernwirksamen Weg <strong>der</strong> Verinnerlichung<br />

äußerer, materieller o<strong>der</strong> materialisierter Handlungen in innere Denk-<br />

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