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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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Beklagt wurden die Schwierigkeiten <strong>der</strong> Studenten: ihre Zeit selbstständig<br />

zu planen, mit Originalquellen zu arbeiten, in größeren Zusammenhängen zu<br />

denken <strong>und</strong> selbstständig schöpferisch zu arbeiten (vgl. Fuchs/Petermann<br />

1991, S. 134). Eine differenzierte Gestaltung des pädagogischen Prozesses<br />

wi<strong>der</strong>spreche keineswegs dem Prinzip <strong>der</strong> Einheitsschule, das durch folgende<br />

Merkmale geprägt sei:<br />

– gleiches Bildungskonzept für alle,<br />

– gleichwertige <strong>und</strong> gleichartige Allgemeinbildung für alle auf hohem<br />

Niveau,<br />

– freier Zugang zu den verschiedenen Bildungswegen,<br />

– die Verbindung von Theorie <strong>und</strong> Praxis durch den polytechnischen<br />

Charakter <strong>der</strong> Schule,<br />

– organischer Aufbau <strong>der</strong> Stufen des Bildungssystems <strong>und</strong><br />

– Übergänge zwischen verschiedenen Stufen ohne Sackgasse.<br />

Die Differenzierung des Unterrichts basierte auf zwei Erkenntnissen. So<br />

zeichnet sich einerseits die “sozialistische Persönlichkeit” als oberstes Erziehungsziel<br />

durch eine Individualität aus, mit <strong>der</strong>en Ausprägung sie die Gesellschaft<br />

bereichert (durch Differenzierung zur Individualisierung). An<strong>der</strong>erseits<br />

sind die für die Gesellschaft notwendigen Spitzenleistungen nur zu<br />

erreichen, wenn die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> individuellen Stärken <strong>der</strong> Schüler gezielt<br />

erfolgt (durch Differenzierung zur Leistungssteigerung).<br />

Im Allgemeinen wurde <strong>der</strong> Zweck <strong>der</strong> Differenzierung im pädagogischen<br />

Prozess in Folgendem gesehen:<br />

– Verhin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Aufheben von Lernrückständen, Sicherung des gemeinsamen<br />

Lernfortschritts in <strong>der</strong> Klasse, Vermeidung von “Leerlauf”<br />

für Schüler o<strong>der</strong> Gruppen,<br />

– Berücksichtigung individueller Beson<strong>der</strong>heiten <strong>und</strong> Leistungsstärken,<br />

För<strong>der</strong>ung verschiedener Interessen <strong>und</strong> Begabungen, Beachtung <strong>der</strong><br />

erworbenen (Vor-)Kenntnisse,<br />

– Entwicklung eines vertieften, schöpferischen Arbeitens <strong>und</strong> des Bedürfnisses<br />

selbstständiger Weiterbildung,<br />

– bessere Nutzung verschiedenartiger Möglichkeiten <strong>der</strong> Verbindung zur<br />

gesellschaftlichen Praxis <strong>und</strong> produktiven Arbeit sowie<br />

– Bildungs- <strong>und</strong> Berufsorientierung, organische Übergänge zwischen allgemeiner<br />

<strong>und</strong> spezieller Bildung (vgl. Fuchs/Petermann 1991, S. 322).<br />

Nach Klein könne eine Differenzierung im Unterricht durch drei Methoden<br />

erreicht werden: individuelles Eingehen auf Schüler innerhalb des Klassenunterrichts,<br />

zeitweilige Arbeitsgruppen, zeit- <strong>und</strong> teilweisen Unterricht für<br />

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