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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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2 <strong>Lehr</strong>en <strong>und</strong> Lernen an <strong>der</strong><br />

Arbeitsaufgabe – Gegenstandsbereiche<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsfel<strong>der</strong><br />

2.1 Der neue Stellenwert <strong>der</strong> arbeitsorientierten<br />

Qualifizierung ab den <strong>70er</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

In den <strong>70er</strong> <strong>und</strong> <strong>80er</strong> <strong>Jahre</strong>n des zwanzigsten Jahrh<strong>und</strong>erts wurden im<br />

deutschsprachigen Raum – in <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik <strong>und</strong> <strong>der</strong> DDR, aber auch in<br />

<strong>der</strong> deutschsprachigen Schweiz – beträchtliche Anstrengungen unternommen,<br />

um die bis dato üblichen Methoden des <strong>Lehr</strong>ens <strong>und</strong> Lernens vor allem<br />

im Bereich industrieller Arbeitstätigkeiten zu verbessern. Diese Optimierungen<br />

<strong>und</strong> qualifikatorischen Innovationen entwickelten sich zu einem wichtigen<br />

Ansatzpunkt für betriebliche Verän<strong>der</strong>ungsprozesse <strong>und</strong> <strong>der</strong> damit einhergehende<br />

relativ neue, qualifikatorische Zugang zu betrieblichen Arbeits<strong>und</strong><br />

Lernstrukturen strahlte, teilweise zeitlich etwas verzögert, auch in die<br />

Praxis berufsbezogener Bildungseinrichtungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> betrieblichen Berufsbildung<br />

aus.<br />

Nun stellt das Lernen an <strong>der</strong> industriellen Arbeitsaufgabe als solche keine<br />

neuartige, son<strong>der</strong>n schon eher eine althergebrachte, naturwüchsige Form <strong>der</strong><br />

arbeits- <strong>und</strong> berufsbezogenen Bildung dar. Sie wurde beispielsweise schon<br />

von Fre<strong>der</strong>ick W. Taylor im Rahmen seiner “Wissenschaftlichen Betriebsführung”<br />

propagiert (Taylor 1977, Vorwort Volpert S. XII.) <strong>und</strong> war sicherlich<br />

schon lange vor ihm in den Fabriken des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts ohne beson<strong>der</strong>e<br />

konzeptionelle F<strong>und</strong>ierung praktiziert worden. Abgesehen von den speziellen<br />

Methodensets <strong>und</strong> Einsatzformen, über die noch ausführlich zu berichten<br />

ist, war ab den <strong>70er</strong> <strong>Jahre</strong>n des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts vor allem die Einbettung<br />

von gezielt gestalteten, arbeitsorientierten <strong>Lehr</strong>- <strong>und</strong> Lernmethoden in<br />

betriebliche Projekte ein Novum. Diese Projekte erhielten in <strong>der</strong> Regel “von<br />

außen”, d. h. vor allem von wissenschaftlich-konzeptionell agierenden Projektpartnern<br />

<strong>der</strong> Industrie <strong>und</strong> beteiligter Bildungswerke in einer bisher nicht<br />

gekannten Intensität neue Impulse für die Gestaltung des <strong>Lehr</strong>ens <strong>und</strong> Lernens<br />

im Arbeitsprozess. Diese betrieblichen Projekte <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

gesellschaftlichen <strong>und</strong> betrieblichen Zielstellungen waren vielfältig<br />

motiviert. Bezogen auf den speziellen Gesichtspunkt “arbeitsorientiertes<br />

Lernen” kann man vor allem folgende Aspekte hervorheben:<br />

Beide deutsche Staaten, die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland (BRD) wie die<br />

Deutsche Demokratische Republik (DDR), befanden sich Ende <strong>der</strong> 60er bis<br />

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