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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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Heidi Behrens, Paul Ciupke <strong>und</strong> Norbert Reichling<br />

<strong>Lernkonzepte</strong> <strong>der</strong> <strong>70er</strong> <strong>und</strong> <strong>80er</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Zur Kontinuität <strong>und</strong> Transformation politischer <strong>und</strong> pädagogischer<br />

Impulse in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />

Co-Referat<br />

Thomas Reglin<br />

Vier Fragen, die Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Innovationen <strong>der</strong> <strong>Lernkonzepte</strong> <strong>der</strong> <strong>70er</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>80er</strong> betreffend:<br />

Frage I: Neues Lernen o<strong>der</strong> neue Rhetorik: Wie realitätsmächtig<br />

sind die <strong>Lernkonzepte</strong> <strong>der</strong> <strong>70er</strong> <strong>und</strong> <strong>80er</strong> <strong>Jahre</strong>?<br />

Kein Zweifel – die <strong>Lernkonzepte</strong>, die die b<strong>und</strong>esdeutsche Weiterbildungslandschaft<br />

<strong>der</strong> <strong>70er</strong> <strong>und</strong> <strong>80er</strong> <strong>Jahre</strong> bestimmten, haben Spuren hinterlassen:<br />

zunächst einmal deutliche terminologische Spuren. Die Rede von Teilnehmerorientierung<br />

<strong>und</strong> Handlungsbezug, vom Eingehen auf individuelle Lernbedürfnisse,<br />

von <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung persönlicher Entwicklung (emphatisch:<br />

Selbstentfaltung), <strong>der</strong>en Siegeszug aus den <strong>70er</strong>n <strong>und</strong> <strong>80er</strong>n datiert, ist längst<br />

nicht mehr den alternativen Weiterbildungsveranstaltern vorbehalten. Vokabeln<br />

wie diese zählen zum unverzichtbaren Repertoire <strong>der</strong> Selbstdarstellung<br />

von Bildungsträgern <strong>und</strong> <strong>der</strong> Beschreibung ihrer Produkte heute. Das ist<br />

nicht immer so gewesen. Im Zusammenspiel <strong>der</strong> politischen <strong>und</strong> psychologischen<br />

Aufbrüche jener Zeit hat auch <strong>der</strong> Bildungsdiskurs eine neue Richtung<br />

erhalten. An die Stelle des Bildungskanons als letzten (rein inhaltlich definierten)<br />

Orientierungspunkts trat allenthalben – eben “das Individuum” mit<br />

seinen Lern-, Entwicklungs- <strong>und</strong> Kommunikationsbedürfnissen.<br />

Nun ist die Rhetorik des Bildungswesens mit seiner Praxis aufs Engste verwoben.<br />

Ein Paradigmenwechsel, <strong>der</strong> sich zwar durchgehend im Diskurs,<br />

nicht aber in einer Fortentwicklung des professionellen Instrumentariums<br />

abbildet, scheint kaum denkbar. Und tatsächlich korrespondiert <strong>der</strong> neuen<br />

Kultur des Redens über Erwachsenenbildung ja auch eine neue Kultur des<br />

“Eingehens auf die Teilnehmer” im Seminar: von <strong>der</strong> Institutionalisierung<br />

von Bedarfsabfragen über gemeinsame Reflexionsr<strong>und</strong>en bis zum Einbringen<br />

individueller Befindlichkeiten in das Seminargeschehen. Wenn Semi-<br />

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