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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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<strong>der</strong>en Institutionentypus: Ihn zeichnen flache Hierarchien, größere Marktorientierung,<br />

<strong>und</strong> frühe Erfahrungen mit manchen Charakteristika <strong>der</strong> heutigen<br />

“Mo<strong>der</strong>nisierung” aus wie K<strong>und</strong>enorientierung, Budgetierung <strong>und</strong> Projektakquise.<br />

Die meisten dieser Bildungswerke sind mit spezifischen “neuen”,<br />

“postmaterialistischen”, großstädtischen <strong>und</strong> hedonistischen Milieus<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Lebensstilen verknüpft; wie weit diese neuere Differenzierung des<br />

Weiterbildungssystems immer noch “Verlierer” produziert, die ohne Zugang<br />

bleiben, wäre genauer zu analysieren(vgl. Tippelt/Eckert/Barz 1996).<br />

Zu weitgehend ist nach unserem Dafürhalten die Behauptung, dass Institutionen<br />

heute weitgehend von den Teilnehmenden gesteuert seien (vgl.<br />

Kade/Seitter 1996, S. 20 f.). Dennoch ist aber in <strong>der</strong> Darstellung des Angebots,<br />

in den Bek<strong>und</strong>ungen von Weiterbildungs-Professionellen, in fachlichen<br />

Diskursen <strong>und</strong> Bildungspolitik spürbar, dass Bildungspolitik <strong>und</strong> Träger<br />

an Steuerungsmacht eingebüßt haben; eine Orientierung an Teilnehmern<br />

<strong>und</strong> Adressaten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en vielseitigen Interessen prägt das Bild <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

nicht nur aufgr<strong>und</strong> pädagogischer Überzeugungen, son<strong>der</strong>n auch<br />

weil das Steuerungsmedium <strong>der</strong> Finanzen heute in erhöhtem Umfang als vor<br />

20 <strong>Jahre</strong>n von den Teilnehmenden aufgebracht wird. Eine an Subjekten <strong>und</strong><br />

“Eigensinn” interessierte Weiterbildung bedarf wegen dieser gr<strong>und</strong>legenden<br />

Verän<strong>der</strong>ung auch nicht mehr unbedingt einer radikalen Institutionenkritik –<br />

die Suche nach Selbstbestimmung <strong>und</strong> Autonomie hat in heutigen Weiterbildungseinrichtungen<br />

(<strong>und</strong> das gilt für alle Typen <strong>und</strong> “Strömungen”!) deutlich<br />

erhöhte Chancen gegenüber früheren Jahrzehnten.<br />

4.3 Didaktik <strong>und</strong> Methodik<br />

Zu unseren Leitfragen gehörte auch die nach <strong>der</strong> Weiterentwicklung o<strong>der</strong><br />

Transformation <strong>der</strong> in den 19<strong>70er</strong> <strong>und</strong> <strong>80er</strong> <strong>Jahre</strong>n propagierten <strong>und</strong> praktizierten<br />

Methoden. Welchen Stellenwert haben heute Projektarbeit, Selbsttätigkeit,<br />

Handlungsorientierung <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e methodisch-didaktische Konzepte<br />

im <strong>Lehr</strong>-Lern-Prozess? Hinsichtlich des Methodenrepertoires kann unzweifelhaft<br />

von Bereicherung <strong>und</strong> Erweiterung gesprochen werden. Die Diskussionen<br />

im Fach Erwachsenenbildung, die vorfindliche Praxis <strong>und</strong> auch<br />

die von uns durch eine Befragung evozierten Quellen belegen einen reflexiven,<br />

wissenschaftsgeleiteten Umgang mit <strong>der</strong> Art <strong>und</strong> Weise, wie Bildungsarbeit<br />

begleitet wird, wie Person <strong>und</strong> Sache in eine kommunikative Beziehung<br />

gebracht werden. In Kapitel 2 haben wir zu zeigen versucht, dass didaktische<br />

Prinzipien wie “Handlungsorientierung” o<strong>der</strong> “Selbsttätigkeit”<br />

gleichwohl Akzentverschiebungen <strong>und</strong> Umdeutungen erfahren haben. Auch<br />

das Prinzip “Ganzheitlichkeit” dient inzwischen vielerlei Zugängen <strong>und</strong> inhaltlichen<br />

Festlegungen. Einzelne <strong>der</strong> befragten Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

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