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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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eitshandlungen soll danach exemplarisch auch das Verhältnis des<br />

Menschen zu seiner gesellschaftlichen Umwelt aufnehmen bzw. psychologisch<br />

erschließen können;<br />

– die Darstellung des menschlichen Lernens als “Entwicklung individueller<br />

Handlungssysteme, von Formen <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong><br />

gesellschaftlich geprägten Lebenssituation” – das Erlernen von Handlungen<br />

sollte mit Hilfe <strong>der</strong> Handlungsregulationstheorie als Prozess <strong>der</strong><br />

aktiver Aneignung von Wissen, Erfahrungen <strong>und</strong> Formen <strong>der</strong> Aufgabenbeherrschung<br />

dargestellt werden können.<br />

Volpert hatte vor <strong>der</strong> “Handlungsstrukturanalyse” vor allem Untersuchungen<br />

zum mentalen Training <strong>und</strong> zum im Sinne von motorischen Lernen (Volpert<br />

1971) durchgeführt, einem Handlungsbereich mit Bezügen zur Sportwissenschaft<br />

(weswegen die Handlungsstrukturanalyse wohl auch in einer<br />

Veröffentlichungsreihe “Sport, Arbeit, Gesellschaft” erscheinen konnte).<br />

Die Forschungen zum im Sinne von motorischen Lernen, speziell in <strong>der</strong> Form<br />

des mentalen, auf die bildhaft-innere Vorstellung vor <strong>der</strong> Bewegungsausführung<br />

bezogenen Trainings, hatten in den 60er <strong>und</strong> Anfang <strong>der</strong> <strong>70er</strong> <strong>Jahre</strong> einen<br />

Höhepunkt (siehe z. B. Ulich 1967 <strong>und</strong> 1971). Sie fußten auf sportpsychologischen<br />

Untersuchungen <strong>der</strong> 40er <strong>Jahre</strong>, in denen erstmals festgestellt<br />

worden war, dass beim sportlichen Werfen ein mentales Training nicht weniger<br />

wirksam war als ein rein aktionales Training (vgl. Sonntag 1989, S. 78 f.).<br />

Die empirische Feststellung, dass es zwischen im Sinne von motorischen <strong>und</strong><br />

geistigen Leistungen des gezielt handelnden Menschen keine scharfe Trennungslinie,<br />

son<strong>der</strong>n wechselwirkende Prozesse gibt, fand im Modell <strong>der</strong> hierarchisch-sequentiellen<br />

Handlungsregulation seine theoretische F<strong>und</strong>ierung<br />

<strong>und</strong> Erklärung (vgl. Hacker 1986, S. 109 ff.):<br />

– Aufbauend unter an<strong>der</strong>em auf kybernetisch beeinflussten, lernpsychologischen<br />

Konzeptionen (Miller/Galanter/Pribram 1960 <strong>und</strong> 1973)<br />

konnte Hacker mit seinem Modell <strong>der</strong> VVR-(Vorwegnahme-Verän<strong>der</strong>ungs-Rückkoppelungs-)Einheit<br />

aufzeigen, wie in zielorientierten<br />

Handlungen äußerliche Bewegungsabfolgen mit innerlichen, nicht beobachtbaren<br />

Vorgängen verknüpft werden können (durch Vergleich <strong>der</strong><br />

Resultate von Operationen mit Handlungszielen <strong>und</strong> Aufgaben, durch<br />

Entschluss zu <strong>und</strong> geistiger Vorwegnahme von korrigierenden bzw.<br />

weiterführenden Operationen).<br />

– Die Handlungsregulationstheorie zeigte konstrukthaft einen Weg, wie<br />

auch komplexe Handlungsabläufe in ein System innerer Regulationsprozesse<br />

transformiert bzw. von diesem System, das mehrere, miteinan<strong>der</strong><br />

verknüpfte Prozessebenen umfasst, reguliert (d. h. entworfen, bewertet,<br />

gesteuert <strong>und</strong> abgespeichert) werden.<br />

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