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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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zeptiv-begriffliche Regulationsebene des Hackerschen Modells negiert <strong>und</strong><br />

dafür dessen intellektuelle Regulationsebene auffächert <strong>und</strong> erweitert (Oesterreich<br />

1981). VERA wurde später um ein Komplementärverfahren RHIA<br />

(Verfahren zur Erfassung von Regulationshin<strong>der</strong>nissen in <strong>der</strong> Arbeit) <strong>und</strong> um<br />

mehrere Spezialverfahren auch für Aufgaben außerhalb <strong>der</strong> industriellen<br />

Produktion erweitert (vgl. Oesterreich 1994), jedoch ohne sich Volperts ursprünglicher<br />

Zielstellung aus <strong>der</strong> “Handlungsstrukturanalyse” wie<strong>der</strong> wesentlich<br />

anzunähern.<br />

Im Rahmen eines dritten Gr<strong>und</strong>lagen-Projekts an <strong>der</strong> Universität München<br />

unter Leitung von Ekkehard Frieling wurde ab Ende <strong>der</strong> <strong>70er</strong> <strong>Jahre</strong> das Ziel<br />

<strong>der</strong> Entwicklung eines Tätigkeitsanalyse-Inventars verfolgt (TAI; Frieling<br />

u. a. 1984). In diesem Vorhaben kam es unter an<strong>der</strong>em zur Entwicklung eines<br />

Instrumententeils zur Analyse von Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen (Wöcherl<br />

1984; Sonntag/Heun/Benedix 1987, S. 96 ff.). Dieser TAI-Q hat folgenden<br />

Aufbau, <strong>der</strong> schrittweise zur Einstufung von qualifikationsbezogenen Anfor<strong>der</strong>ungsskalen<br />

hinführt:<br />

– Verankerung <strong>der</strong> Tätigkeit:<br />

Verantwortungsbereich – Einordnung – Abhängigkeiten (95 Items)<br />

– Inhalt <strong>der</strong> Tätigkeit: Bearbeitete Aufgaben – Ergebniserzeugung – Planung<br />

– organisatorische Steuerung – Leistungs- <strong>und</strong> Problemlöseergebnisse<br />

– Beurteilungen <strong>und</strong> Entscheidungen – Ziel- <strong>und</strong> Entscheidungskonflikte<br />

(392 Items)<br />

– Phasen im Ablauf <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Aufgaben: Bearbeitung kurzfristiger<br />

Aufgaben/Bearbeitung langfristiger Aufgabenstellungen (108<br />

Items)<br />

– Erfor<strong>der</strong>liche Qualifikationen: Denkleistungen – Kenntnisse – Fertigkeiten<br />

– körperliche Beanspruchung (184 Items)<br />

– Allgemeine stellen- <strong>und</strong> personbezogene Merkmale: Eingangsqualifikationen<br />

– Anlernung, Einarbeitung, Weiterbildung – Betriebs- <strong>und</strong><br />

Stellenzugehörigkeit – manifeste Personmerkmale (109 Items)<br />

Die mit dem TAI-Q verb<strong>und</strong>ene Anfor<strong>der</strong>ung, insgesamt 888 Ordinalskalen<br />

(speziell für industriell-gewerbliche Tätigkeiten) sukzessive durchzuarbeiten,<br />

um im En<strong>der</strong>gebnis dann über ein sehr umfassendes <strong>und</strong> differenziertes,<br />

aber noch nicht aggregiertes <strong>und</strong> bewertetes Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />

verfügen zu können, macht aus unserer Sicht vor allem eines deutlich: Die<br />

Anwendung <strong>der</strong> HRT (einschließlich ergänzen<strong>der</strong> kognitionstheoretischer<br />

Ansätze) ist in <strong>der</strong> Qualifikationsforschung möglich <strong>und</strong> sinnvoll; dies haben<br />

auch mehrere Praxiseinsätze <strong>der</strong> Erprobungsversion im Bereich <strong>der</strong> Ausbildungsforschung<br />

ergeben (vgl. auch Sonntag/Wöcherl 1985). Diese Anwendung<br />

bringt aber einen hohen Aufwand <strong>der</strong> Erhebung <strong>und</strong> Auswertung <strong>und</strong><br />

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