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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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sen aus. Schnelles <strong>und</strong> logisches Denken, gutes Gedächtnis, gründliche Detailbetrachtung<br />

<strong>und</strong> Raumvorstellungen, Abstraktionsfähigkeit, schnelles<br />

Erfassen von Mengenbeziehungen, ein hohes Niveau <strong>der</strong> Analyse <strong>und</strong> Verallgemeinerung<br />

sind für sie typisch.” (Breuer 1985, S. 616) Bei diesem hohen<br />

Maßstab zur Beurteilung dessen, ob ein Schüler begabt ist, wurde zunehmend<br />

fraglich, ob eine Begabtenför<strong>der</strong>ung tatsächlich im Unterricht erfolgen könne.<br />

Drewelow stellte klar: “Wir gehen davon aus, dass die Begabung eines<br />

Schülers Ausdruck seiner ganzen Persönlichkeit ist, in <strong>der</strong> sich seine<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Leistungsbereitschaft zeigen, also die Vielfalt <strong>der</strong> individuellen<br />

Leistungsvoraussetzungen.” (Drewelow 1988, S. 123 f.) Methodisch<br />

wurde versucht, die <strong>Lehr</strong>er zu befähigen, Begabungen frühzeitig zu erkennen,<br />

um langfristig angelegte Entwicklungspläne aufstellen zu können,<br />

die auch außerschulische Ressourcen berücksichtigen (vgl. Tabelle 4).<br />

Tabelle 4<br />

Analysekomplexe zur frühzeitigen Erkennung von Begabungen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Inhalte (vgl. Drewelow 1988, S. 125 f.)<br />

Analysekomplex<br />

Lern- <strong>und</strong> Arbeitsfähigkeiten<br />

Lern- <strong>und</strong> Arbeitsbereitschaft<br />

unterrichtsfreie Zeit<br />

Inhalte<br />

– logisches, folgenkritisches <strong>und</strong> problemhaftes Denken<br />

– sprachliche Ausdrucksfähigkeit<br />

– produktive Phantasie, Kreativität <strong>und</strong> Ideenreichtum<br />

– gesellschaftlich bedeutsame Lebensziele<br />

– politische Interessiertheit<br />

– gesellschaftliche Aktivität<br />

– Selbstkritik <strong>und</strong> Selbstvertrauen<br />

– Kollektivität<br />

– Aktivität in gesellschaftlichen Organisationen<br />

– individuelle Freizeitgestaltung<br />

Mehlhorn setzte neue Akzente in <strong>der</strong> Debatte zur Begabtenför<strong>der</strong>ung. Er<br />

sprach sich für eine gezielte Auswahl <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung hoch begabter Menschen<br />

aus, die über die Potenzen zur Beherrschung <strong>und</strong> Meisterung <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Entwicklung verfügen (vgl. Mehlhorn 1988, S. 19). Während er unter<br />

Begabung eine individuell spezifische Struktur von Persönlichkeitsmerkmalen<br />

verstand, die eine “erfolgreiche Tätigkeit auf einem o<strong>der</strong> mehreren Gebieten”<br />

ermöglicht, wollte er mit dem Begriff Hochbegabung jene Qualität eines<br />

Systems von Persönlichkeitsmerkmalen erfassen, die es gestattet, die auf dem<br />

jeweiligen Gebiet bestehende “gesellschaftliche Leistungsgrenze” zu erreichen<br />

bzw. hinauszuschieben (vgl. Mehlhorn 1988, S. 57 f., vgl. Tabelle 5).<br />

Als Begabungen beson<strong>der</strong>s hervorstechen<strong>der</strong> Charaktereigenschaften nennt<br />

Mehrhorn: Beharrlichkeit, Gründlichkeit, Genauigkeit, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit,<br />

Risikobereitschaft, Einsatzbereitschaft <strong>und</strong> Anstrengungsbereitschaft<br />

(vgl. Mehlhorn 1988, S. 107).<br />

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