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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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<strong>und</strong> damit des Menschen selbst, als Subjekt <strong>der</strong> gesellschaftlichen Erscheinungen,<br />

zusammenfällt. Der Begriff <strong>der</strong> T. wird vor allem auf den geschichtlich<br />

konkreten, den gesellschaftlichen Arbeits- <strong>und</strong> Lebensprozess des Menschen<br />

als gesellschaftliches Gesamtsubjekt bezogen.” (Clauß 1976, S. 524).<br />

Lompscher führte 1985 aus: “Der Begriff <strong>der</strong> Tätigkeit ist ein Zentralbegriff<br />

<strong>der</strong> marxistisch-leninistischen Psychologie. Tätigkeit stellt die Gr<strong>und</strong>beziehung<br />

zwischen Subjekt <strong>und</strong> Objekt dar. Was heißt das? Im Unterschied zu allen<br />

an<strong>der</strong>en Lebewesen ist <strong>der</strong> Mensch in <strong>der</strong> Lage, bewusst <strong>und</strong> aktiv auf die<br />

Welt einzuwirken <strong>und</strong> sie entsprechend seiner Ziele <strong>und</strong> Bedürfnisse zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Er macht Ausschnitte, Bereiche, Prozesse <strong>und</strong> Erscheinungen <strong>der</strong><br />

Welt zu seinem Objekt, auf das er entsprechend seinem Erkenntnisstand <strong>und</strong><br />

seinem Können einwirkt, um seine Ziele zu verwirklichen <strong>und</strong> dadurch diese<br />

o<strong>der</strong> jene Bedürfnisse zu befriedigen. Diese gr<strong>und</strong>legende Tatsache, die den<br />

Menschen zu einem ganz beson<strong>der</strong>en Lebewesen <strong>und</strong> die menschliche Gesellschaft<br />

zur höchsten Organisations- <strong>und</strong> Bewegungsform <strong>der</strong> Materie<br />

macht, wird mit dem Begriff Tätigkeit erfasst.” (Lompscher 1985, S. 16 f.)<br />

Tätigkeit wurde verstanden als ein Komplex von Handlungen, <strong>der</strong> folgende<br />

Strukturmerkmale aufweist: Ziel, Motiv, Sinn, Inhalte, Verlauf, <strong>und</strong> Ergebnisse.<br />

1985 stellte Lompscher fünf Aspekte vor, mit denen das Wesen von Tätigkeit<br />

erfasst werden kann:<br />

– Verän<strong>der</strong>ungsaspekt: Zielstellungen <strong>und</strong> Verfahren zur Verän<strong>der</strong>ung<br />

von Objekten, Situationen, Normen zur Bewertung <strong>der</strong> erzielten Verän<strong>der</strong>ungen<br />

– Erkenntnisaspekt: Hervortreten bestimmter Eigenschaften am Objekt<br />

<strong>und</strong> Zusammenhänge am Gegenstand <strong>und</strong> Erkennen dieser durch das<br />

Subjekt<br />

– Kommunikationsaspekt: Kooperation, Austausch von Informationen,<br />

Methoden, Ergebnissen usw.<br />

– Wertaspekt: individuelle Bedürfnisse <strong>und</strong> Werte, die <strong>der</strong> Tätigkeit zugr<strong>und</strong>e<br />

liegen bzw. durch sie hervorgebracht werden<br />

– Entwicklungsaspekt: Entwicklung <strong>der</strong> Tätigkeit, Verän<strong>der</strong>ung bzw.<br />

Ausbildung neuer Formen <strong>und</strong> Arten, Verfahren, Normen usw. (vgl.<br />

Lompscher 1985, S. 17).<br />

Als bestimmende Faktoren für die Art <strong>und</strong> Weise, wie Tätigkeiten realisiert<br />

werden, sind maßgebend: die Struktur <strong>der</strong> Aneignungsobjekte, die Aneignungsstrategie<br />

<strong>und</strong> die inneren Bedingungen des Individuums. Über die Qualität<br />

<strong>der</strong> Tätigkeit lässt sich aus Sicht <strong>der</strong> Psychologie auch die Qualität <strong>der</strong><br />

Persönlichkeit beschreiben (vgl. Kossakowski 1973, S, 15).<br />

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