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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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Martin Henkel <strong>und</strong> Annette Schwarz<br />

Aus <strong>der</strong> Geschichte lernen<br />

Erwachsenenbildung – Begriff <strong>und</strong> Begründung 1970–1989<br />

Co-Referat<br />

Hermann Veith<br />

Die folgenden Bemerkungen zur Studie von Annette Schwarz <strong>und</strong> Martin<br />

Henkel über den “Begriff” <strong>und</strong> die “Begründung” <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />

beschäftigen sich weniger mit den dort einleitend sehr pointiert vorgetragenen<br />

Thesen zum Bedeutungswandel des Konzepts des selbst gesteuerten Lernens<br />

als vielmehr mit <strong>der</strong> generalisierenden Beschreibung einer ökonomistischen<br />

Trendwende im erwachsenenpädagogischen Diskurs im angegebenen<br />

Untersuchungszeitraum zwischen 1970 <strong>und</strong> 1989. Die kritische Replik beschränkt<br />

sich dabei in <strong>der</strong> gebotenen Kürze auf vier historische Bef<strong>und</strong>e: erstens<br />

auf den Aufschwung <strong>der</strong> Erwachsenpädagogik, zweitens auf die terminologische<br />

Drift, die durch die Konjunktur des Weiterbildungsbegriffs begründet<br />

wird, drittens auf die Verdrängung <strong>der</strong> sozialemanzipatorischen Kritik<br />

durch ein marktorientiertes affirmatives Berufskonzept <strong>und</strong> viertens auf die<br />

Ideologiebefangenheit des erwachsenenpädagogischen Denkens. Nach einer<br />

einleitenden knappen Zusammenfassung <strong>der</strong> entsprechenden Thesen (I),<br />

möchte ich einen methodologischen Vorbehalt formulieren (II), <strong>der</strong> eine alternative<br />

Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Untersuchung nahe legt (III).<br />

I. Darstellung <strong>der</strong> Bef<strong>und</strong>e<br />

(1) Aufschwung <strong>der</strong> Erwachsenpädagogik: Die einsetzende Konjunktur <strong>der</strong><br />

Erwachsenpädagogik Ende <strong>der</strong> 1960er <strong>Jahre</strong> erklären die Autoren mit dem<br />

Hinweis auf vier wesentliche Bedingungsfaktoren:<br />

– die Bildungsnotstandsdiagnose von Georg Picht, mit ihrer weit reichenden<br />

<strong>und</strong> wirkmächtigen erwachsenpädagogischen Implikation,<br />

dass in mo<strong>der</strong>nen hoch technologisierten Wirtschaftsgesellschaften<br />

auch die Weiterbildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen<br />

werden müsse,<br />

– die Wirtschafts- <strong>und</strong> Strukturkrise von 1966/67, die als politische Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

begriffen wurde, das Bildungssystem auch im Erwachse-<br />

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