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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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5 Aufgabenorientiertes Lernen<br />

im Spannungsfeld von Prozess- <strong>und</strong><br />

Wissensmanagement<br />

Das <strong>Lehr</strong>en <strong>und</strong> Lernen an <strong>der</strong> Arbeitsaufgabe ist in <strong>der</strong> Folge des Dargestellten<br />

wesentlich mehr als ein Nachvollzug unmittelbar wahrnehmbarer Operationen<br />

<strong>und</strong> die Befolgung von Anweisungen. Vor allen in den Kapiteln 3.1 bis<br />

3.3 haben wir versucht aufzuzeigen, dass zum Verständnis <strong>der</strong> Fähigkeiten,<br />

die die Beherrschung komplexerer Aufgaben unter Ausführungsbedingungen<br />

ermöglichen, die häufig genug durch Unvorhersehbarkeit <strong>und</strong> Tücken<br />

gekennzeichnet sind, mehr gehört. Eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für ein <strong>der</strong>art<br />

avanciertes aufgabenorientiertes Lernen bildet eine vor allem durch die<br />

Handlungsregulationstheorie (Kap. 3.1) vorgelegte Modellvorstellung vom<br />

aufgabenbezogenen Handeln, die Folgendes leistet:<br />

– Sie erklärt, wie äußere <strong>und</strong> innere Tätigkeiten im Prozess zielorientierten<br />

Handelns zusammenwirken,<br />

– sie erklärt, wie erfolgreiche (zielsichere, flexible <strong>und</strong> schnelle), aufgabenbezogene<br />

Handlungen hervorgebracht werden <strong>und</strong> wie die dazu notwendigen,<br />

bewussten <strong>und</strong> unbewussten Regulationsprozesse verknüpft<br />

<strong>und</strong> mit realitätsangemessenen mentalen Modellen verb<strong>und</strong>en sind,<br />

– sie erklärt die Entwicklung <strong>und</strong> den Aufbau dieses Aufgabenkönnens<br />

durch Lernprozesse<br />

– <strong>und</strong> macht die Möglichkeiten zur gezielten För<strong>der</strong>ung des Aufgabenkönnens<br />

durch <strong>Lehr</strong>prozesse sichtbar.<br />

Die Sprache <strong>und</strong> das äußere <strong>und</strong> innere Sprechen stellen neben bildhaften <strong>und</strong><br />

symbolischen Wahrnehmungen <strong>und</strong> Vorstellungen das wichtigste “Signalsystem”<br />

dar, mit dem innere Modelle <strong>und</strong> Regulationsformen des Arbeitshandelns<br />

bewusst gemacht, kommuniziert <strong>und</strong> angeeignet werden können.<br />

Deshalb haben wir vorgeschlagen, jene aufgabenbezogenen Kognitionen<br />

<strong>und</strong> Vorstellungen als Aufgabenwissen zu bezeichnen <strong>und</strong> dadurch sowohl<br />

vom Aufgabenkönnen <strong>und</strong> vom so genannten Erfahrungswissen abzugrenzen,<br />

die – gegebenenfalls mit methodischer Unterstützung – in verbaler o<strong>der</strong><br />

symbolischer Form expliziert <strong>und</strong> kommuniziert werden können. Da erst die<br />

Erfassung <strong>und</strong> Darstellung dieses Aufgabenwissens effektive <strong>Lehr</strong>prozesse<br />

<strong>und</strong> effizientes Lernen an komplexen Arbeitsaufgaben ermöglicht, sind die<br />

Wissensakquisition <strong>und</strong> die Wissensdokumentation natürliche Gr<strong>und</strong>elemente<br />

<strong>der</strong> aufgabenorientierten Didaktik. Medien wie das Lernalbum wirken<br />

dem gemäß als Speicher von sprachlich gefasstem Aufgabenwissen, das<br />

durch ikonische <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> symbolische Darstellungen ergänzt ist.<br />

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