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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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Lernens zugleich, soziale Bewegungen galten als Lernbewegungen (vgl.<br />

Buro 1993).<br />

In den <strong>80er</strong> <strong>Jahre</strong>n gab es aber schnell eine vielfältige Anerkennung <strong>und</strong> Verbreitung<br />

<strong>der</strong> (neuen?) Umweltthemen <strong>und</strong> somit alsbald entsprechende Reaktionen<br />

im Gefüge <strong>der</strong> Erwachsenenbildungsinstitutionen. In den Volkshochschulen<br />

(vgl. Landesverband <strong>der</strong> Volkshochschulen Nie<strong>der</strong>sachsen 1983)<br />

<strong>und</strong> den schon länger etablierten Einrichtungen <strong>der</strong> politischen Bildung wie<br />

den Heimvolkshochschulen fand die Ökologieproblematik in breiter Weise<br />

Berücksichtigung, <strong>und</strong> das ökologische Lernen hat inhaltlich wie methodisch<br />

viele Anstöße gegeben, nicht nur in <strong>der</strong> politischen Bildung, auch in <strong>der</strong><br />

Familien- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbildung.<br />

Die ökologische Bildung war <strong>und</strong> ist ein Experimentierfeld für neue Veranstaltungsformen:<br />

Erk<strong>und</strong>ungen <strong>und</strong> Exkursionen, die Entdeckung des Nahraums<br />

als Lernraum (Heinen-Tenrich/Meyer 1985), Werkstätten <strong>und</strong> Planspiele<br />

(Heinen-Tenrich/Meyer 1988) bilden wichtige Veranstaltungsbausteine,<br />

die beson<strong>der</strong>s geeignet sind, Teilnehmende zu aktivieren <strong>und</strong> eine investigative<br />

Lernhaltung hervorzurufen. Formen des ökologischen Lernens<br />

waren nicht immer unumstritten, sie standen – zumindest als Teil <strong>der</strong> alternativen<br />

Weiterbildung – unter Verdacht wissenschafts- <strong>und</strong> expertenfeindlich,<br />

lokalborniert, subjektivistisch <strong>und</strong> gefühlstriefend zu sein (Hufer/Unger<br />

1989, S. 23 ff.). Darum entspannen sich verschiedene Kontroversen (vgl.<br />

Landesinstitut für Schule <strong>und</strong> Weiterbildung 1991 <strong>und</strong> Ciupke/Reichling<br />

1994b). Heinen-Tenrich <strong>und</strong> Meyer rückten die Probleme folgen<strong>der</strong>maßen<br />

zurecht: “Praktisch-sinnliches Be-Greifen <strong>und</strong> das Denken als Anstrengung<br />

des Begriffes treten dabei nicht in einen Gegensatz. Sie müssen miteinan<strong>der</strong><br />

vermittelt werden.” (Heinen-Tenrich/Meyer 1984, S. 295)<br />

Das ökologische Lernen bildete aber ein Korrektiv zu einer manchmal in <strong>der</strong><br />

Sprache <strong>und</strong> im Denkstil allzu wissenschaftsorientierten <strong>und</strong> zugleich teilnehmervergessenen<br />

politischen Erwachsenenbildung; es war <strong>und</strong> ist ein Anwendungsfeld<br />

par exellence für eine alltagsbezogene <strong>und</strong> teilnehmerorientierte<br />

politische Didaktik, die unterschiedliche Wissensformen <strong>und</strong> -logiken<br />

berücksichtigt.<br />

3.5 “An<strong>der</strong>e” Weiterbildung<br />

“Von <strong>der</strong> etablierten Weiterbildung eher am Rande wahrgenommen, nahmen<br />

in Nordrhein-Westfalen seit Mitte <strong>der</strong> <strong>70er</strong> <strong>Jahre</strong> eine ganze Reihe kleinerer<br />

Bildungseinrichtungen die Arbeit auf. Innerhalb weniger <strong>Jahre</strong> entstand ein<br />

regelrechtes Netz sogenannter alternativer Bildungseinrichtungen, die seit-<br />

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