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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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– als eine durch individuelle Erfahrungen bedingte Formung beziehungsweise<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Verhaltens, die zu einer Verbesserung <strong>der</strong> Anpassung<br />

o<strong>der</strong> einer Neuanpassung des Verhaltens an die Umweltsituation<br />

führt,<br />

– als spezifische Tätigkeit eines aktiven, mit Bewusstsein, Bedürfnissen<br />

<strong>und</strong> eigenem Willen ausgestatteten Individuums,<br />

– als individuelle Aneignung im Prozess <strong>der</strong> Reproduktion <strong>und</strong> aktiven<br />

Verän<strong>der</strong>ung des kulturellen Erbes <strong>der</strong> Gesellschaft,<br />

– als Formung <strong>der</strong> ganzen menschlichen Persönlichkeit in <strong>der</strong> Gesellschaft,<br />

– als Prozess, <strong>der</strong> sich im Gefüge vielschichtiger sozialer Beziehungen<br />

vollzieht (Individuum-Gesellschaft, Schüler-Lerngruppe, Schüler-<strong>Lehr</strong>er<br />

usw.) <strong>und</strong><br />

– als eine Seite des Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsprozesses, die unter pädagogischer<br />

Führung steht.<br />

Lernen als eine Form <strong>der</strong> Aneignung <strong>der</strong> Wirklichkeit wurde als Einheit von<br />

Interiorisierung <strong>und</strong> Exteriorisierung (Verinnerlichung <strong>und</strong> Entäußerung) betrachtet.<br />

In <strong>der</strong> Tätigkeit entäußert, vergegenständlicht sich das Kind gemäß<br />

seinen Bedürfnissen, Interessen, Kenntnissen <strong>und</strong> Fähigkeiten, die zwar immer<br />

sozial bedingt sind, die aber letztlich stets den Charakter <strong>der</strong> Subjektivität<br />

tragen. In <strong>der</strong> Exteriorisierung überprüft <strong>und</strong> erweitert <strong>der</strong> Schüler sein Wissen,<br />

Können <strong>und</strong> seine Einstellungen, <strong>und</strong> erfährt anhand <strong>der</strong> Beurteilung seiner<br />

Vergegenständlichung soziale Anerkennung o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Verweigerung.<br />

6.2 Determination, Struktur <strong>und</strong> Regulation<br />

<strong>der</strong> Lerntätigkeit<br />

Auch hinsichtlich <strong>der</strong> am umfassendsten rezipierten Klassifikationen des<br />

Lernens zeigt sich eine Dominanz des kognitionspsychologischen Ansatzes.<br />

Klix legte dazu eine Klassifikation <strong>der</strong> Lernarten vor (vgl. Tabelle 6); in <strong>der</strong><br />

Pädagogik dagegen wurde die Unterscheidung <strong>der</strong> Lernarten nach Clauß bevorzugt<br />

(vgl. Tabelle 7).<br />

Das Lernen vollzieht sich nicht voraussetzungslos, son<strong>der</strong>n ist bedingt <strong>und</strong><br />

bestimmt durch eine Vielzahl von Einflussfaktoren (vgl. Tabelle 8). Die<br />

Lerntheorie habe die wesentlichen Strukturelemente im Determinationsgefüge<br />

des Lernens zu analysieren. Nur dadurch können die gesetzmäßigen Zusammenhänge<br />

des Lernens aufgedeckt <strong>und</strong> Erkenntnisse darüber gewonnen<br />

werden, wie <strong>der</strong> Lernprozess so gestaltet werden kann, dass er den gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> individuellen Bedürfnissen <strong>und</strong> Interessen entspricht. Den<br />

Wissenschaftsdisziplinen Psychologie <strong>und</strong> Pädagogik wurde explizit die<br />

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