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Lehr- und Lernkonzepte der 70er und 80er Jahre - ABWF

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muster ergänzt (Hacker/Skell 1993, S. 78 f.). Ein Versuch, diese klassischen<br />

Qualifikationsbegriffe “Kenntnisse”, “Fähigkeiten” <strong>und</strong> Fertigkeiten" systematisch<br />

mit handlungsregulationstheoretischen Konzeptelementen mit<br />

dem Ziel zu verbinden, genauere, berufsbildungsbezogene Aussagen über<br />

Handlungskompetenz bzw. -flexibilität machen zu können, wurde von Brandes<br />

(1980, S. 67) unternommen. Er traf folgende Zuordnungen:<br />

– bezogen auf die intellektuelle Regulationsebene: Kenntnisse – wissenbezogene,<br />

theoretische Sachkenntnisse <strong>und</strong> Verfahrenskenntnisse algorithmischer<br />

<strong>und</strong> heuristischer Art; Fähigkeiten – intellektuelle Operationen<br />

<strong>und</strong> Verlaufsqualitäten intellektueller Prozesse.<br />

– bezogen auf die perzeptiv-begriffliche Regulationsebene: Kenntnisse –<br />

Signalkenntnisse mit Sach- <strong>und</strong> Verfahrensaspekt (nur algorithmisch);<br />

Fähigkeiten – perzeptiv-begriffliche Operationen <strong>und</strong> Verlaufsqualitäten<br />

perzeptiver Prozesse.<br />

– bezogen auf die im Sinne von motorische Regulationsebene: Fertigkeiten<br />

– (stabile Kopplungen) kinästhetischer Abbil<strong>der</strong> mit Bewegungsfolgen.<br />

Nach Brandes stellen Qualifikationen “relativ überdauernde <strong>und</strong> in Lernprozessen<br />

entwickelte Verfestigungen von Inhalts- <strong>und</strong> Prozessqualitäten <strong>der</strong><br />

psychischen Handlungsregulation (Ausführungsregulation) dar, die als dispositionelle<br />

Komponenten in jeweils aktuelle Regulationsprozesse konstituierend<br />

eingehen, d. h. sich in ihnen manifestieren” (Brandes 1980, S. 46).<br />

Motivationale (antriebsregulatorische) Komponenten sind dabei ausgeklammert;<br />

seine Definition bezieht sich kompetenztheoretisch betrachtet daher<br />

auf Handlungskompetenz im engeren Sinne.<br />

Die Verwendung <strong>der</strong> Qualifikationskategorien Können <strong>und</strong> Wissen erfolgt in<br />

den einschlägigen Analyseverfahren relativ selten <strong>und</strong> ohne eindeutige Konnotationen.<br />

Aus unserer Sicht ist dies bedauerlich, weil dadurch auch ein Anschluss<br />

an die aktuelle Wissensorientierung hergestellt werden kann. Gleichzeitig<br />

erlaubt die in <strong>der</strong> HRT beson<strong>der</strong>s herausgearbeitete Regulations- <strong>und</strong><br />

Lernfunktion <strong>der</strong> Sprache zumindest eine aufgabenbezogene, definitorische<br />

Trennung bei<strong>der</strong> Kategorien: Danach lässt sich Aufgabenwissen insofern<br />

von Aufgabenkönnen unterscheiden, als mit ersterem alle diejenigen handlungsleitenden<br />

<strong>und</strong> könnensrelevanten Wahrnehmungen <strong>und</strong> Kognitionen<br />

gemeint sind, die von <strong>der</strong> handelnden Person bzw. Personengruppe aufgabenbezogen<br />

verbalisiert <strong>und</strong> kommuniziert werden können (vgl. auch Hacker<br />

1992, S. 53). Die Gr<strong>und</strong>methodik zur Bestimmung des Aufgabenwissens ist<br />

schon länger z. B. in Form <strong>der</strong> so genannten Aufgabenzerglie<strong>der</strong>ung (REFA<br />

1987, S. 113 f.) bekannt. Dabei wird zunächst in einer Aufgabenanalyse die<br />

“äußere Aufgabenstruktur” dargestellt. Die dabei abgegrenzten Handlungs-<br />

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