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KÖNIGSINSCHRIFTEN

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Einleitung. 5<br />

Meile [4000 ammat] östlich von der Stadt zu errichten, die<br />

einen gewaltigen Halbkreis beschrieb von dem Euphratufer<br />

im Norden bis zum Ufer im Süden. Ferner begann er die<br />

Straßen der Stadt auszubauen und vollendete eine Promenade<br />

von dem heiligen Gemach Dü-azag in Esagila nach Osten zu<br />

bis Aibursabu und nach Norden zu bis an das Istartor, dem<br />

Emaheingang gegenüber, einem Tempel der Ninlil oder Ninharsag<br />

[Neb. Nr. I5, V I2-55]. Nebukadnezar Nr. 20 bezieht<br />

sich auf Nabopolassars Restauration des E-meten-ursag, eines<br />

Tempels des Ninib in Kis 1 .<br />

Auf Nabopolassar folgte sein Sohn Nebukadnezar, der<br />

im Todesjahre seines Vaters [605] den Pharao Necho bei<br />

Karchemis besiegte und so in den Besitz Westasiens gelangte.<br />

Von seinen Bauinschriften kann wenigstens eine nach einer<br />

Angabe des Nabonid [Nr. I, II 5I] datiert werden, welche<br />

sagt, daß er den Tempel des Sonnengottes zu Sippar restaurierte<br />

und zwar 45 Jahre nach seinem Wiederaufbau durch<br />

Nebukadnezar. Da Nabonids Werk zu Ebarra bekanntlich<br />

aus dem Jahre 553-2 stammt, so muß Neb. Nr. i2 auf 597-6<br />

angesetzt werden. Wir sind bis zu einem gewissen Grade<br />

imstande, die Inschriften dieses Königs in ihrer geschichtlichen<br />

Reihenfolge zu ordnen, da seine Schreiber die Methode entwickelten,<br />

Auszüge aus älteren Urkunden für jüngere Inschriften<br />

zu verwerten. Die literarischen Methoden, welche unter der<br />

langen Regierung dieses Königs entwickelt und geübt wurden,<br />

sind von außerordentlicher Wichtigkeit als Beispiele für den<br />

Stil, der in den Tagen der Verbannung 2 in den babylonischen<br />

Schulen geherrscht haben muß. Bis zu jener Zeit hatte die<br />

allgemein gültige literarische Form der historischen Inschrift,<br />

sowohl in Babylonien, wie in Assyrien, sich an das alte sumerische<br />

Vorbild angeschlossen. Dies bestand in einem einleitenden<br />

Gebet, auf welches eine enuma-Klausel folgte. Der<br />

1) Nabopolassar scheint dem Ninib, dem Gott des Krieges, besondere<br />

Aufmerksamkeit gewidmet zu haben. Dies ist umso bemerkenswerter,<br />

wenn man bedenkt, daß dieser Gott von den späteren Herrschern<br />

fast ganz vernachlässigt wurde.<br />

2) Diese Grundsätze sind weiter ausgeführt in meinen früheren<br />

Buche "Building Inscriptions of the Neo-Babylonian Empire".

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