08.10.2013 Aufrufe

KÖNIGSINSCHRIFTEN

KÖNIGSINSCHRIFTEN

KÖNIGSINSCHRIFTEN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Inhalt zu Nebukadnezar Nr. I5.<br />

wo Marduk über die Schicksale der Menschen entschied. Ich<br />

betrachte III Ib- 3 als einen Zusatz, der zu gunsten Marduks<br />

von den Schreibern eingefügt wurde, auf deren Hinneigung<br />

zu Marduk in dieser Inschrift (Nr. I5) wir bereits hingewiesen<br />

haben. Aber das alte Beiwort II 58 enthüllt Nebo als den Gott<br />

der alten Sage.<br />

Die Beschreibung der Schreine von Esagila endet mit den<br />

Worten esreti Babili usebis aznun (die Schreine Babylons<br />

stellte ich her und sorgte für ihre Erhaltung; Nr. 5, III I3- I4),<br />

was weiter nichts ist als eine Anpassung des Ausdrucks aus<br />

dem ursprünglichen Bericht Nr. I4, I1 37. Aber Nr. I5, wo der<br />

Bericht erweitert ist, macht zwei Abschnitte und beschließt<br />

jeden (siehe Nr. I5, III 65-6) mit demselben Ausdruck, mit<br />

welchem ursprünglich der kurze Bericht endete.<br />

Statt die beiden zikkurrats von Babylon und Borsippa<br />

in einem einzigen Abschnitt zu beschreiben, trennt Nr. 15 sie<br />

und setzt sie an das Ende des Berichts über die Arbeiten<br />

in Babylon und des entsprechenden über die Arbeiten in<br />

Borsippa .<br />

Nr. I4 hat für Ezida nur zwei Zeilen, I 35 f., während<br />

Nr. I 5 dafür dreißig Zeilen aufwendet, III 35-64. Die zikkurrat<br />

wird dann erwähnt und zuletzt das heilige Boot Nebos, das<br />

erst nach III 64 stehen sollte. Diese Analyse zeigt klar, daß<br />

die größere Urkunde nur eine Erweiterung und geringe Neuordnung<br />

des Originals enthält, fast ohne etwas auszulassen<br />

und mit Beibehaltung der festen Schlußformeln (vgl. Nr. I5,<br />

III I3 -+ 65 mit Nr. 14, I 37). Es ist also Nr. I4C = Nr. I5 d,<br />

vgl. S. 24, 25 und 30.<br />

Hier fügt nun Nr. 1 5 die Abschnitte e, f und g ein (IV 7-<br />

VI 2I), von denen sich keiner in der kürzeren Urkunde findet.<br />

Diese lange Einschaltung über kleine Tempel in Babylon und<br />

Borsippa und Arbeiten zur Befestigung der Stadt ist offenbar<br />

gemacht, um in Einklang zu kommen mit einer Anordnung des<br />

Stoffes, die sich unter den Schreibern Nebukadnezars ein-<br />

1) Die Tatsache, daß esreti Nr. I5, III I3 in Apposition mit den<br />

Schreinen von Esagila gebraucht wird, und daß hier in beiden Berichten<br />

die Erwähnung der zikkurrat fehlt, läßt vermuten, daß esr&ti "heilige<br />

Hallen" bedeutet.<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!