KÖNIGSINSCHRIFTEN

Einleitung.
fallen zwischen Nr. I und die Nr. 13 und 19: Nr. 26 (Egula zu
Borsippa) und ein Bruchstück von einem Etilacylinder; 44
(Heiligtum von Borsippa); 8 (Libilhegallu); 29, 30 (Straßen von
Babylon). Die folgenden neuen Werke erscheinen in diesen
zwei Redaktionen, für welche die einfachen Urkunden nicht
gefunden 1 sind: die Tempel des Sin, Samas und der Gula in
Babylon; der Zugang zum Opfertempel, die Tore von Esagila;
die Tempel von Kutha und Agade; die östlichen Anbauten
an den alten Palast, welche so den Hof an der Straße Aibursabum
ausfüllten.
Der Philadelphiacylinder Nr. 20, dessen langer enuma-
Abschnitt eine genaue Abschrift von Nr. 13 ist, beschreibt ein
bisher unbekanntes Werk des Nabopolassar und Nebukadnezar
zu Kis. Der redigierte Abschnitt erwähnt einen Tempel
der Ninkigal zu Kutha, der in keiner früheren Urkunde erscheint
und dessen ursprünglicher Cylinder bisher nicht gefunden
ist.
Die Redaktion Nr. 20, die nicht lange nach dem Jahre 586
liegen kann, ist das letzte Beispiel einer Urkunde dieser Art,
der einzigartigen schriftstellerischen Schöpfung Nebukadnezars.
Nun kommt eine andere literarische Form auf, welche den
zwei großen Palastinschriften Nr. I4 und I5 ihren Stempel
aufdrückt. Das Wort enumis2u wird jetzt ausgelassen und
dadurch werden die Schreiber von zeitlichen Beschränkungen
frei und können die Ereignisse auswählen, über welche sie zu
berichten wünschen. Obwohl die enuma-Klausel noch vorkommt,
ist sie nicht mehr eine große, bis zur Gegenwart fortgeführte
Revue, sondern ein kurzer Abschnitt, um die göttliche
Wahl des Königs zu feiern. Die Schreiber verfassen ihre
Urkunden jetzt im Hinblick auf Babylon und seine Schutzwehr.
Beziehungen auf andere Städte, außer Borsippa, fallen
aus. Mit andern Worten, es trat noch ein weiterer Bruch in
den Traditionen der Schulen ein.- Man ging in der Richtung
auf ausführliche Geschichtsschreibung, mit Beziehung auf ein
einzelnes Thema, noch bedeutend weiter. Diese beiden Ur-
I) Da sie zeitgenössisch sind, enthält jede von ihnen Material, das
sich in der andern nicht findet.
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