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KÖNIGSINSCHRIFTEN

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28<br />

Neubabylonische Königsinschriften.<br />

Der historische Abschnitt ist derselbe in beiden Urkunden;<br />

aber man bemerke die Erweiterung von Nr. I5, II 30a-3I<br />

und besonders den Wechsel von mahri-su-un (Nr. I4, 1 31) zu<br />

mahri-su, d. h. die Einschiebung von "vor Marduk" statt<br />

‹vor Marduk und Nebo". Die Hinneigung zu Marduk<br />

auf dem Londoner Cylinder A zeigt sich Nr. I4, I 32 in der<br />

Lesart beltti-su, wo B beluti-su-un hat. Ich glaube deshalb,<br />

daß A eine Abschrift von B ist und unter denselben Einflüssen<br />

geschrieben wurde wie der große archaische Cylinder, aber<br />

früher als E I H. Obwohl beide Urkunden dieselben Ereignisse<br />

feiern, zeigen sie einen Unterschied in der Anordnung<br />

des Stoffes; die ersten Abschnitte des Inhalts sind indessen<br />

in beiden dieselben. Es entgeht dem aufmerksamen Beobachter<br />

nicht, daß die großen Urkunden Nr. 9. I3 und I die Arbeiten<br />

in Ezida und Esagila an erster oder zweiter Stelle bringen.<br />

Hier haben wir dieselbe Anordnung, welche in den Schulen<br />

von altersher überliefert scheint. Die ursprüngliche Urkunde<br />

Nr. I4 widmet den Arbeiten in Esagila und Ezida einen kurzen<br />

Bericht von zwölf Zeilen (I 32-43) und erwähnt einfach andre<br />

Tempel in Babylon und Borsippa, aber sie enthält eine besondere<br />

Bemerkung über die Räume auf dem Gipfel (oben auf) der<br />

zikkurrat, welche die größere Urkunde aus irgend einem<br />

Grunde nicht erwähnt. Aber ein längerer Bericht von I55<br />

Zeilen (II40-IV 65) über die Arbeiten in Babylon und Borsippa<br />

findet sich in Nr. I5. Daß dieser lange Abschnitt einfach<br />

eine Erweiterung von Nr. I4, 1 32-43 ist, ergibt sich klar<br />

aus den Anfangszeilen der beiden Abschnitte: ,In Esagila, dem<br />

Tempel ihrer Herrlichkeit führte ich Erhaltungsarbeiten aus,<br />

Ekua, den Schrein des göttlichen Herrn der Götter Marduk"<br />

(Nr. 1I4, 1 32-3, Nr. 15, II40-44). Hier beginnt in Nr. 15 ein<br />

erweiterter Text; Nr. I4, 1 34 ist erweitert zu Nr. I 5, II 45-50,<br />

wo sich ein Bericht über die Schreine von Esagila (Nr. I5, II<br />

5 I- III I2) findet, der in Nr. I4 überhaupt nicht vorkommt.<br />

Vor allen Dingen ist die Beschreibung des Gemaches der<br />

Schicksalsgötter zu bemerken, das II 58 der Saal des ilu sar<br />

ildni same u irsitim heißt, ein Titel, der nur dem Nebo beigelegt<br />

wird (vgl. Nr. 9, 1 34 und Nr. I5, III 35). Aber III b<br />

bis 3 soll dieses Gemach Dü-azag als der Platz erscheinen,

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