KÖNIGSINSCHRIFTEN
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Nabonid Nr. 8.<br />
35 Den König von Suri(1) (== Assyrien),<br />
36 der zufolge des<br />
Zornes Marduks 37 Unheil 3 8 für das Land verübt hatte, 3 9 schlug<br />
sein eigener leiblicher Sohn 40mit Waffengewalt 4 1 darnieder (2) .<br />
Col. II. ... '.<br />
273<br />
tHilfe gewährte er ihm, 2einen Genossen gab<br />
3 4<br />
ich ihm zu eigen. Den König der Meder-Manda, der seinesgleichen<br />
nicht hat, 5zwang er sich zu beugen 6 unter seinen<br />
Befehl, ließ ihn herbeikommen zu seinem Beistand. 80ben<br />
und unten, 9 rechts und links 10 wie ein Flutsturm kam er überwältigend<br />
daher, t 1 übte Vergeltung 12 für Babylon, Š 3 und mehrte<br />
die Rache. 14 Der König der Meder-Manda, 15der unerschrockene,<br />
1 6 zerstörte 17ihre Tempel, r8(die Tempel) der Götter von<br />
Su-Edin 19allesamt, 2 0 und die Städte an der Grenze von Akkad,<br />
21die mit dem König von Akkad 22 verfeindet(3) gewesen<br />
(1) Su Edin kann su-bir (bar) oder<br />
su-ri gelesen werden. Aus subaru<br />
wurde sumaru, suwaru, süru. Die<br />
frühesten Erwähnungen dieses<br />
Volkes bietet die Omentafel Sargons<br />
IV. R. 34, 5b und die Sargonchronik<br />
King, Chron. II x I, 14. In<br />
den Amarnabriefen findet sich su-ru<br />
und subari. Später scheint subartu<br />
das Land, suru das Volk bezeichnet<br />
zu haben. Tiglathpileser I. erwähnt<br />
(Tig. II 89; III i) das Volk als Feind<br />
der Assyrer. In Thompsons Reports<br />
of the Mag. a. Astrol. 62,4<br />
ist subartu Assyrien selbst (nicht<br />
vor Asarhaddon). Das Syllabar CT<br />
XVIII 19, K 4377, io bietet fremde<br />
Ausdrücke für subartu. Zur Schreibung<br />
su-'u-a-ri vgl. SBH 80, 9 =<br />
BA V 675, 25 in sumerischer Schreibung<br />
A.Ha. Die Form Su-R1, Su-<br />
Bir, [Su-Edin] ist wahrscheinlich ein<br />
Lehnwort. Die sumerischen Werte<br />
sind: Sa-Gir Br. 3 47, Su-Gir Br. 234,<br />
Su-RI Br. i98, Hu-Bu-Ur Br. 2080<br />
und SAI 1196, A.IIa CT XVI 6, 239.<br />
In A. Ha scheint eine Künstelei vorzuliegen<br />
(A =bur, haVariante zu u,<br />
also A.Ha -= hubur, habur); zur kosmologischen<br />
Bedeutung von hubur<br />
vgl. Jensen, KB VI I, 307; 54I. Ijabur,<br />
hubur war vielleicht "Fluß oder<br />
Land des Todes", das man sich<br />
im Westen gelegen dachte (Zimmern,<br />
Tamüzlieder 219). So konnte<br />
es für Syrien oder das Westland<br />
gebraucht werden. Die Assyrer<br />
wenigstens brauchten subaru, süru<br />
für Syrien oder das Westland ebenso<br />
wie für das Totenland, das klassische<br />
IJabur. Sie selbst nannten<br />
ihr Land erst seit Asarhaddon<br />
Syrien; die Neubabylonier faßten<br />
dann subaru, süru in diesem Sinne.<br />
So meint Nabop. Nr. i, 127 mit dem<br />
eroberten subaru dasselbe, was<br />
Nabonid mit süri bezeichnet: die<br />
Assyrer.<br />
(2) Anspielung auf Sanheribs Ermordung<br />
durch seinen eigenen<br />
Sohn; vgl. diese Nachricht Bab.<br />
Chron. III 34; V. R. IV 7I und Eusebius,<br />
Chron. (ed. Schoene) 27, 25 if.,<br />
welcher letzterer den Namen des<br />
Mörders als Ardumuzanus bietet.<br />
Die Bibel nennt 2 Kg 19, 37; Jes<br />
37, 38 als Sohne Sanheribs Adarmelek<br />
und Sarussur.<br />
(3) Eine Kontrakttafel (King, ZA<br />
XX 396) ist datiert vom 7. Jahr des<br />
Sinsariskun (ca. 6I3) und stammt<br />
aus der sumerischen, nicht akkadischen<br />
Stadt Erech. Eine Nippurtafel<br />
stammt aus derselben Dynastie<br />
(Datierung unsicher, BE P<br />
VIII I57), eine andere aus dem<br />
2. Jahr (ca. 6i8) aus Sippar. Nabopolassar<br />
wurde König etwa 625;<br />
VAB: Langdon-Zehnpfund, Königsinschrif rtewn 18