KÖNIGSINSCHRIFTEN
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Nabonid Nr. 8.<br />
23 2 4 und ihm nicht zu Hilfe gekommen waren, 2 5 zerstörte er<br />
und 2 6 von ihren Heiligtümern 2 7 28<br />
ließ er keins übrig. Er verwüstete<br />
ihre Städte und 3 0tat's im Übermaß 3 1wie ein Flut-<br />
32 34<br />
sturm. Der König von Babylon- 3 das Geheiß Marduks<br />
auf Demütigung 3 5erniedrigte ihn; 36 nicht legte er seine Hände<br />
3 7 38 3 9<br />
an die Weihgeschenke der Götter allesamt, sondern er<br />
erhob sie (bittend); 4 0nicht auf seinem Lager, auf dem Erdboden<br />
4'schlief er.<br />
Col. II111. ....... ihrer Götter 2 [der Vollender] 3ihrer Kulte,<br />
4 5 den Marduk zur Besiedelung der zerstörten Städte der<br />
Götter mit Namen berufen, 8der an die Ruinenhügel, 9die<br />
Heiligtümer der Götter, °Hand angelegt hatte. ‹Die Istar<br />
von Erech, 12die erhabene Fürstin, 13die da wohnt in einer<br />
goldenen Wohnstatt, Š4die da anschirrt 15die 7 Löwen, 16 der<br />
zur Regierungszeit "des Königs (1 ) Erba-Marduk 18der Urukäer<br />
19 ihren Kultus unterdrückt, 2 1ihre Wohnstätte eingerissen,<br />
22deren Schirrzeug er zerrissen hatte, 23war im Groll 24 aus<br />
Eanna 25ausgezogen 26und wohnte wo nicht ihre Wohnung<br />
war. 2 7Ein Götterwesen, das nicht nach Eanna gehört, 28ließen<br />
sie wohnen 29 2Die in ihrem Götterschrein. 3 Istar brachte er<br />
wieder zur Ruhe, ihren Wohnsitz 3 1begründete er wieder, die<br />
Tafeln aus Sippar vom 12. Jahre<br />
seiner Regierung und aus Nippur<br />
vom 8. Jahre (BEP VIII Nr. 7. 8;<br />
VS VI Nr. 9) sind bekannt. Sippar<br />
muß daher vor 6I3, Nippur vor<br />
617 seiner Herrschaft unterstanden<br />
haben. Der schließliche Konflikt<br />
mit Assyrien hat wahrscheinlich<br />
nicht vor 6io begonnen, so daß die<br />
mit Assyrien verbündeten Städte<br />
Akkads uns unbekannt sind.<br />
(1) Merodach-Baladan (721-7I0)<br />
bezeichnet sich auf einem Ziegel,<br />
der seinen Bau an Eanna in Erech<br />
erwähnt, selbst als von der Linie<br />
des Erba-Marduk Königs von Sumer<br />
abstammend, I. R. 5 Nr. i7. Auf<br />
dem Berliner Merodachbaladanstein<br />
wird er "Abkömmling des Erba-<br />
Marduk, Königs von Babylon" (ilitti<br />
Erba-marduk) genannt. Die Chronik<br />
BM 27859 rev. 8-i5 (King<br />
II 66 ff.) stellt Erba-Marduk zu der<br />
Dynastie des Nabumukinapli, d.i.<br />
275<br />
die 8. Dynastie nach einem Interregnum.<br />
Schnabel, MVAG i908, 87<br />
rekonstruiert 7 Könige vor dem<br />
Interregnum (ca. 9oo00-80o), deren<br />
annähernde Datierung die gleichzeitige<br />
assyrische Geschichte ermöglicht.<br />
Die Königsliste gibt die<br />
letzten 4 Könige dieser Dynastie,<br />
also muß Erba-Marduk vor sie eingereiht<br />
werden, also vor Nabusumiskun<br />
II. und Nabunasir oder<br />
in die Zeit von 800-755. Schnabel<br />
nimmt 770 als ungefähre Zeit an.<br />
Verfehlt ist Kings Versuch, Erba-<br />
Marduk in die Zeit der Unruhen<br />
unter Sanherib einzureihen; dadurch<br />
würde er hinter Merodach-<br />
Baladan geraten. Obwohl letzterer<br />
der 9. Dynastie angehört, kann er<br />
dennoch ein Nachkomme aus dem<br />
Süden, d. h. von Sumer, gewesen<br />
sein. Es ist chronologisch gar<br />
nicht unmöglich, daß sie Vater und<br />
Sohn waren.