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Faschismus-Theorien (VI) / Diskussion - Berliner Institut für kritische ...

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358 Marios Nikolinakos<br />

Es sei schließlich auf den Monopolisierungsgrad in der griechischen<br />

Industrie hingewiesen. Nach Angaben der Zeitschrift „Nea Oikonomia"<br />

(Neue Wirtschaft) für 1966 waren folgende Zweige von höchstens<br />

fünf Unternehmen beherrscht: Gummiwaren (1), Aluminium (1),<br />

öl (2), Stahl und Eisen (2), Bier (3), Düngemittel (3), Elektrogeräte (4),<br />

Papier (4), Automobilkarosserien (4), Zigaretten (4), Zement (5) 285 . Die<br />

meisten oben erwähnten Zweige waren bis vor kurzem monopolistisch<br />

und erst neuerdings werden sie zu Oligopolen umgewandelt.<br />

Die Werft von Niarchos z. B. bei Athen ist bis jetzt noch ein Monopol<br />

286 . Ellis erwähnt auch die Ortsmonopole, die öfters in der Lebensmittelindustrie<br />

herrschen 287 . Von Bedeutung ist auch der Einfluß der<br />

Banken auf dem industriellen Sektor. Folgende Tabelle zeigt die<br />

Bankenbeteiligung an Industrieunternehmen 288 .<br />

Zahl der Unternehmen<br />

Höhe der Beteiligung in % 100% 50—99% 25—49%<br />

Bank f. Industr.Entwicklung 9 6 5<br />

Nationalbank v. Griechenland-<br />

Gruppe — 4 12<br />

Commerzbank-Gruppe a) 1 3 —<br />

a) Auch die Ionische- und Volksbank gehören dazu.<br />

bis 24 %<br />

12<br />

Diese Banken beherrschen einen hinreichenden Teil der Industrie.<br />

Andreadis z. B., der Leiter der Commerzbank und der ihr angeschlossenen<br />

Banken ist Vorsitzender bei fünfzehn großen Aktiengesellschaften<br />

289 . In Anbetracht der kleinen Zahl der großen Unternehmen,<br />

weist dies auf die Konzentration des Kapitals hin. Aufgrund der<br />

oben erwähnten Verträge werden die Gruppen Esso-Pappas, Onassis<br />

und Niarchos 289 , zusammen mit den sich in Griechenland selbst for-<br />

285 „Nea Oikonomia" (Neue Wirtschaft), Heft 1/1966, S. 45. Siehe auch<br />

C. T. Aris: Klassenanalyse, in J. Meynaud: Bericht über die Abschaffung<br />

der Demokratie in Griechenland, Berlin 1969, S. 122 f.<br />

286 Vgl. auch oben Fußn. 256.<br />

287 Ellis: Industrial Capital in Greek Development, a.a.O., S. 177f.<br />

Zum Kartell-Wesen schreibt Ellis (ebenda, S. 179): „A small-scale, ingrown<br />

pattern of industrial production inevitably results in the ossification of<br />

market relations, even wihtout secret or public agreements among the<br />

entrepreneuers." Ellis erwähnt zwei Beispiele dafür, daß solche Monopole<br />

durch Beziehungen zu politischen Personen errichtet bzw. erhalten werden.<br />

Niarchos z. B. verhinderte durch die Drohung, er würde seine Werft<br />

nach Tanger verlegen, die Errichtung einer neuen Werft. Siehe Ellis,<br />

ebenda, S. 185, Fußn. 8. Wie aus den in Fußn. 257 erwähnten Informationen<br />

ersichtlich ist, zielt Niarchos darauf ab, den Zweig „Schiffbau" monopolistisch<br />

zu beherrschen.<br />

288 Vasos: Die Beziehungen zwischen Banken und Industrie in Griechenland,<br />

a.a.O., S. 139, 143, 149, und Tabelle auf S. 189—191. Vgl. auch<br />

Aris: Klassenanalyse, a.a.O., S. 122.<br />

289 Vasos, a.a.O., S. 158.<br />

290 Siehe die Hinweise in Fußnoten 256 bis 260. Vgl. ähnliche Entwicklungen<br />

in der kapitalistischen Entwicklung der europäischen Länder und<br />

der Vereinigten Staaten in Mandel: Traité d'économie marxiste, Bd. II,<br />

15<br />

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