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Faschismus-Theorien (VI) / Diskussion - Berliner Institut für kritische ...

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484 Besprechungen<br />

Ursachen der Unterentwicklung vorbei. Dies kommt besonders im<br />

ersten Kapitel zum Ausdruck, wo Triantis über eine gleichmäßigere<br />

Verteilung des Einkommens als entwicklungspolitisches Ziel (33 f.)<br />

oder über die Faktorenmobilität spricht (29). Denn die Frage „wer<br />

übt die politische Macht aus", die entscheidend ist sowohl für realistische<br />

Verschiebungen in der Einkommensverteilung als Folge struktureller<br />

Änderungen in der Vermögensverteilung als auch für das die<br />

Entwicklung fördernde soziale Verhalten der Entwicklungsträger,<br />

wird nicht berührt. Daß Griechenland durch den Militärputsch ein<br />

eklatantes Beispiel der Insuffizienz dieser „ökonomistischen" Betrachtungsweise<br />

geworden ist, braucht nicht besonders hervorgehoben<br />

zu werden. Abgesehen davon bestätigt Triantis nach der Untersuchung<br />

der Assoziierung Griechenlands mit der EWG das schon bekannte<br />

Ergebnis, daß eine Assoziierung zwischen entwickelten Ländern<br />

Vorteile für beide hat, während eine solche Assoziierung zwischen<br />

entwickelten einerseits und wenig entwickelten Ländern (wie<br />

im Fall Griechenlands) andererseits, „of no value and very probably<br />

damaging" für die letzteren ist (88). Triantis findet z. B., daß die graduelle<br />

Abschaffung der Zollschranken keine symmetrischen Rückwirkungen<br />

haben wird: „The industries of the E.E.C. may gain very substantial<br />

ground in the Greek market, while Greek industry and agriculture<br />

gain very little in the E.E.C." (73). Nachdem er im einzelnen<br />

die Vorteile und Nachteile der Assoziierung untersucht hat, kommt<br />

er zum folgenden Ergebnis: „Generally, the association with the<br />

E.E.C. provides Greece with some short-run benefits of a rather<br />

modest dimension regarding her agriculturtural exports. But it affords<br />

little help for the long-term expansion of the country's visible<br />

and invisible exports, and it creates conditions which may compromise<br />

the long-term development of its economy. It exposes much of<br />

Greek industry to serious difficulties; it injects new uncertainties<br />

into Greek economy; it restricts the country's freedom to conduct<br />

autonomous and flexible economic policies; it may contribute to emigration<br />

of capital and skilled labour; and it may entail unbearable<br />

stresses on the Greek financial, administrative and economic structure"<br />

(85 f.). Wegen des Mangels an fruchtbarem Boden und Rohstoffen<br />

sieht Triantis für die Industrialisierung enge Grenzen (51 f., 58,<br />

186 und passim, 139). Dem Fremdenverkehr dagegen mißt der Verfasser<br />

große Bedeutung für die Entwicklung des Landes bei (167 ff.).<br />

Er stellt auch fest, daß die 22jährige Periode, in der nach dem Assoziierungsabkommen<br />

die Zollschranken abgebaut werden sollen, zu<br />

kurz und unzureichend für die Anpassung der griechischen Wirtschaft<br />

an diejenige der EWG ist (70, 89, 105). Vielmehr "it is quite<br />

possible that under the conditions created by the association<br />

the distance between Greece and the E.E.C. will increase<br />

rather than diminish" (105). Es würde 50 Jahre dauern, nach den Berechnungen<br />

von Triantis, bis Griechenland dasselbe Pro-Kopf-<br />

Einkommen wie die EWG-Staaten erreichte, vorausgesetzt, daß das<br />

griechische Pro-Kopf-Einkommen um 5—6 % jährlich und dasjenige<br />

der EWG um 3—4 % jährlich wächst, eine Hypothese, die kaum für

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