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Faschismus-Theorien (VI) / Diskussion - Berliner Institut für kritische ...

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Ökonomie 481<br />

stead of dollars" (48). Zwar wurden 58,5 % des Erlöses aus den Verkäufen<br />

zwischen 1955—1962 in Höhe von 109,3 Mio. Dollar der griechischen<br />

Regierung als Anleihen in griechischer Währung zur Verfügung<br />

gestellt (141), jedoch liegt der Prozentsatz des von amerikanischer<br />

Seite in Anspruch genommenen Teils höher (31,8 %) als beim<br />

Durchschnitt für alle Länder (24 %) (142). Es wird später darauf hingewiesen<br />

(265), daß diese Anleihen bei kleinen Zinssätzen verlängert<br />

werden müssen, damit die Staatsfinanzen in dieser für die griechische<br />

Wirtschaft <strong>kritische</strong>n Phase nicht überlastet werden.<br />

Es ist schließlich wenigstens verwunderlich, daß aus dem Erlös des<br />

PL 480 Programms private Firmen in der Form von Anleihen finanziert<br />

wurden. Darüber hinaus wurden diese meistens kurzfristigen<br />

Anleihen mit hohen Zinssätzen belastet, und zwar, wie die Verfasser<br />

bemerken, diejenigen Investitionen, die von den Griechen als produktiv<br />

betrachtet werden (177). Erwähnenswert ist noch, daß die aus<br />

diesem Geld finanzierten Unternehmen in der Mehrheit ausländische<br />

Interessen vertreten (176). Der Beitrag dieser Anleihen zur Kapitalbildung<br />

und zur Wirtschaftsentwicklung überhaupt wird als minimal<br />

bewertet (260). Welches Gewicht das Programm des PL 480 für die<br />

amerikanische Wirtschaft hat, wird durch die Feststellung der Verfasser<br />

bestätigt, daß der amerikanische Marktanteil in Griechenland<br />

von den Verkäufen (auch in der Form der Hilfeleistung) der Agrarprodukte<br />

amerikanischer Herkunft abhängt (266). Es ist daraus ersichtlich,<br />

daß die PL 480 Programme der Entlastung der amerikanischen<br />

Wirtschaft und nicht der wirtschaftlichen Entwicklung der Abnehmerländer<br />

dienen. Soweit letzteres zutrifft, handelt es sich um<br />

eine sekundäre, zufällige Wirkung. Marios Nikolinakos (Köln)<br />

Alexander, Alec P.: Greek Industrialists. Center of Planning<br />

and Economic Research. Research, Monograph Series 12,<br />

Athens 1964 (182 S., Pb., 4,— $).<br />

Dies ist eine der besten Untersuchungen, die vom <strong>Institut</strong> für Planung<br />

und Wirtschaftsforschung zwischen 1963 und 1967 während der<br />

„demokratischen Periode" durchgeführt und herausgegeben wurde.<br />

Dieses <strong>Institut</strong>, das vom liberalen Politiker Prof. Andreas Papandreou<br />

gegründet wurde, war die erste <strong>Institut</strong>ion, die wissenschaftlich auf<br />

die Untersuchung verschiedener Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

Griechenlands einging. Seit dem Putsch herrscht wieder<br />

Dunkelheit auf dem Gebiet der Forschung, zumal die progressive<br />

griechische Intelligenz entweder in den Gefängnissen bzw. auf den<br />

Inseln vegetiert oder auswanderte.<br />

Die Untersuchung von Alexander ist in dem Sinne interessant, als<br />

sie einen Blick in die Klassenstruktur der griechischen Gesellschaft<br />

erlaubt und Herkunft und Bildung des Unternehmers in Griechenland<br />

analysiert. Dabei beschränkt sich die Untersuchung auf Betriebe<br />

mit mehr als 50 Beschäftigten (20), die 0,8 % der Gesamtzahl der

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