Faschismus-Theorien (VI) / Diskussion - Berliner Institut für kritische ...
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Ökonomie 485<br />
plausibel gehalten werden kann (105, Fußn. 1). Sehr interessant sind<br />
die Ausführungen über die Einfuhr ausländischen Kapitals nach<br />
Griechenland, mit der große Hoffnungen verknüpft wurden. Triantis<br />
findet, daß der Beitrag der ausländischen Investitionen vielmehr in<br />
der Einführung des Know-how als im Umfang des einzuführenden<br />
Kapitals zu suchen ist (186). Dazu meint er, daß trotz einer seit 1953<br />
bestehenden, dem ausländischen Kapital günstigen Gesetzgebung,<br />
keine großen Kapitalmengen nach Griechenland gezogen wurden. Es<br />
ist vielmehr zu befürchten, nach der schon bei anderen Ländern beobachteten<br />
Gesetzmäßigkeit, daß sich das Kapital von wenig entwickelten<br />
nach hochentwickelten Zentren verlagert (190, 197). Sehr<br />
einleuchtend ist die Analyse, warum die das ausländische Kapital<br />
begünstigende Gesetzgebung nicht ausreichend ist, um es in wenig<br />
entwickelte Gebiete zu locken (s. 199 ff.). Die Praxis der Militärregierung<br />
seit 1967 scheint diese Analyse zu bestätigen. Die großen ausländischen<br />
Investitionen, die unter dem Militärregime angekündigt<br />
worden sind, fließen nur als Preis der vertraglichen Zuschreibung<br />
spezieller Privilegien nach Griechenland und wickeln sich nicht im<br />
Rahmen der bestehenden Gesetzgebung ab. Es sollte schließlich die<br />
Feststellung hervorgehoben werden, welche Unklarheiten in offiziellen<br />
und inoffiziellen Kreisen Griechenlands über die Rückwirkungen<br />
des Assoziierungsabkommens auf die griechische Industrie<br />
bestehen (101, Fußn. 1) und wie nebulos und vage die Ziele der griechischen<br />
Regierung waren, die das Assoziierungsabkommen unterzeichnete<br />
(109 f.), was auch für alle bisherigen Regierungen ohne<br />
Ausnahme zutrifft.<br />
Das Buch von Triantis enthüllt, wie unvorbereitet Griechenland<br />
das Assoziierungsabkommen unterzeichnet hat und mit welchen falschen<br />
und unbegründeten Erwartungen die Assoziierung verbunden<br />
wurde. Abgesehen davon, daß nach dem Militärputsch von 1967 das<br />
Assoziierungsabkommen zum großen Teil auf Eis gelegt worden ist,<br />
deuten die vorhandenen statistischen Angaben darauf hin, daß durch<br />
das Assoziierungsabkommen Griechenland als Absatzmarkt für die<br />
EWG-Länder gewonnen wurde, während umgekehrt die EWG hauptsächlich<br />
als Abnehmer der traditionellen griechischen Agrarprodukte<br />
fungiert hat. Wichtige Kapitalbewegungen aus dem EWG-Raum nach<br />
Griechenland haben nicht stattgefunden. Der Touristenstrom nach<br />
Griechenland hängt keineswegs mit dem Assoziierungsabkommen zusammen.<br />
Marios Nikolinakos (Köln)<br />
Caves, Richard: American Industry. Structure, Conduct, Performance.<br />
2. ed., Verlag Prentice-Hall, Englewood Cliffs 1967<br />
(120 S., kart., 8,15 DM).<br />
Der Autor unternimmt mit diesem Buch den Versuch, eine einführende<br />
Erläuterung in die zentralen Probleme der Wirtschaft zu geben,<br />
die sich vornehmlich an Studenten der Anfangssemester eines<br />
wirtschaftswissenschaftlichen Studiums richtet. Mit den zentralen