Faschismus-Theorien (VI) / Diskussion - Berliner Institut für kritische ...
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Materialien zur kapitalistischen Entwicklung 359<br />
mierenden Konzernen, in Zukunft große Teile der Wirtschaft beherrschen.<br />
Die Monopolstellung des ausländischen Kapitals haben wir<br />
schon oben an geeigneter Stelle angedeutet.<br />
Will man nun den Stand der Industrialisierung des Landes zusammenfassen,<br />
so muß man mit der Feststellung anfangen, daß bis 1960<br />
keine großen Fortschritte in dieser Hinsicht gemacht worden waren.<br />
Der Zollschutz, unter dem die griechische Industrie immer gestanden<br />
hat 281 , hat dazu beigetragen, daß hauptsächlich kleine, marginale<br />
Betriebe entstehen bzw. bestehen, während auf der anderen Seite ein<br />
großer Monopolisierungstrend seitens der Großunternehmungen zu<br />
beobachten ist. Wenigstens bis 1960 blieb Griechenland immer noch<br />
ein Land der „predominantly agricultural, shipping and trading<br />
economy" 292 . Der Prozentsatz der industriellen Produktion hatte<br />
1959—60 18,7% des Brutto-Sozialproduktes erreicht 293 . Nur 28,1%<br />
der aktiven Bevölkerung waren im industriellen Sektor im Jahre<br />
1961 beschäftigt 294 . Erst durch die Erweiterung der Infrastruktur in<br />
der Periode 1950—60, die Vergrößerung des Marktes durch die Verbindung<br />
der Lokalmärkte, die Steigerung der Einkommen und die<br />
Akkumulation von Kapital 295 und die Assoziierung mit der EWG<br />
wurden die Grundlagen für eine beschleunigte Industrialisierung<br />
geschaffen. Ab 1960 hat Griechenland eine Phase angetreten, in der<br />
die Industrialisierung und die Umwandlung der Wirtschaft mit großen<br />
Schritten vorangeht. Dies zeigt sich zunächst in der Investitionsa.a.O.,<br />
S. 8 ff., 21 ff., 26 ff. Unter dem Title „Les empires des groupes<br />
financiers" führt Mandel Beispiel aus dem Konzentrationsprozeß in anderen<br />
Ländern an. Ebenda, S. 31 ff. „Les groupes financiers qui le contrôlent<br />
(les secteurs de la production) sout également les maîtres de banques, de<br />
compagnies d'assurances, de sociétés industrielles, commerciales et de<br />
transport, qui portent les noms les plus divers, et dont rien ne laisse<br />
supposer, à première vue, qu'elles sont reliées les unes aux autres." Mandel,<br />
a.a.O., S. 31. Andreadis ist die repräsentative Figur dafür in Griechenland.<br />
291 Siehe dazu Ellis, a.a.O., S. 254 ff., 333 ff.<br />
292 F. C. Mason: Greece, Economic and Commercial Conditions in<br />
Greece, London 1956, S. 1.<br />
293 Im Jahre 1948—49 war dieser Prozentsatz 15,1%. Siehe Coutsoumaris,<br />
a.a.O., S. 56. Vgl. Ellinikon Kentron Paragogikotitos (Griechisches<br />
Produktivitätszentrum) : Provlimata tis viotechnias... (Probleme des<br />
Handwerks ...), a.a.O., S. 55 ff. Der Prozentsatz liegt bei 30—35 % in den<br />
Vereinigten Staaten, England, Dänemark, Italien usw. Siehe Ellis, a.a.O.,<br />
S. 19.<br />
294 Nach OECD: Manpower policy and problems in Greece, Paris 1956,<br />
S. 23 f. Wohlgemerkt, in diesem Prozentsatz sind auch die Selbständigen<br />
mitgerechnet. Vgl. auch Kabanas, a.a.O., S. 83—85.<br />
295 Die Steigerung der Einkommen und die Wiederherstellung des<br />
Vertrauens zur Drachme nach der Währungsreform von 1953 haben die<br />
Sparfähigkeit und den Sparwillen gefördert. Die Spareinlagen der Privaten<br />
bei den Banken stiegen von 2,1 Mrd. Drachmen Ende 1953 auf 87,0<br />
Mrd. Drachmen Ende 1969. Siehe Bank of Greece: Monthly Statistical<br />
Bulletin, December 1963, S. 22, March 1970, S. 22.