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Faschismus-Theorien (VI) / Diskussion - Berliner Institut für kritische ...

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312 Rainer Kretschmer und Helmut J. Koch<br />

empfangs, lag vorwiegend in den Händen der NS-Funkwarte. Soweit<br />

diese mangels befriedigenderer Aufgaben darüber hinausgingen, gerieten<br />

sie in Konflikt mit Funktionen der Reichspost und der technischen<br />

Stäbe der Elektroindustrie. Die „Dienstvorschrift für die Funkhauptstellenleiter<br />

der NSDAP" von 1937 beschränkt ihre Tätigkeit<br />

auf die rein ideologische Überwachung.<br />

Aus all dem geht hervor, daß der nationalsozialistische Staat kein<br />

totalitärer im Sinne eines alle Gesellschaftsbereiche quasi-militärisch<br />

erfassenden Einheitsstaates war, sondern nichts anderes als der politische<br />

Ausdruck eines spätkapitalistischen Gesellschaftssystems, das<br />

seine eigene Regulierung allerdings teilweise hatte aus der Hand geben<br />

müssen. Doch nicht einmal die Organisation des Propagandaapparates<br />

konnte sich über die traditionellen Interessen der fortbestehenden<br />

Wirtschaftsgruppen hinwegsetzen, sie war auch in ihrer<br />

organisatorischen Form gezwungen, darauf Rücksicht zu nehmen.<br />

Rainer Kretschmer (j)<br />

B. Charakteristische Elemente<br />

nationalsozialistischer Pressepropaganda<br />

Eine Sammelbesprechung<br />

Völkischer Beobachter. Faksimile-Querschnitt, hrsg. von<br />

Sonja Nolden und Hildegard von Kotze. Scherz Verlag, München<br />

Bern Wien 1967 (208 S., Ln., 24,80 DM).<br />

Das Schwarze Korps. Faksimile-Querschnitt, hrsg. von Helmut<br />

Heiber und Hildegard von Kotze. Scherz Verlag, München<br />

Bern Wien 1968 (208 S., Ln., 24,80 DM).<br />

Signal. Faksimile-Querschnitt, hrsg. von Hans Dollinger. Mit einer<br />

Einleitung von Willi A. Boelcke. Scherz Verlag, München Bern<br />

Wien 1969 (208 S., Ln., 24,80 DM).<br />

Das Reich. Faksimile-Querschnitt, hrsg. v. H. D. Müller. Eingeleitet<br />

von Harry Pross. Scherz Verlag, München Bern Wien 1964<br />

(208 S., Ln., 28,— DM).<br />

Frankfurter Zeitung. Faksimile-Querschnitt, hrsg. von Ingrid<br />

Gräfin Lynar. Eingeleitet von Benno Reifenberg. Scherz Verlag,<br />

München Bern Wien 1964 (208 S., Ln., 28,— DM).<br />

Hale, Oron J.: Presse in der Zwangsjacke 1933 — 1945.<br />

Droste Verlag, Düsseldorf 1965 (345 S., Ln., 24,80 DM).<br />

Abel, Karl Dietrich: Presselenkung im NS-Staat. Colloquium<br />

Verlag, Berlin 1968 (176 S., Ln., 28,— DM).<br />

Die Geschichte der NS-Presse begann 1920 mit einem Darlehen aus<br />

einem Geheimfonds der Reichswehr, mit dem Hitler die in Bayern<br />

erscheinende „unabhängige Zeitung für nationale und völkische Politik",<br />

den Völkischen Beobachter kaufte und zur Parteizeitung der<br />

NSDAP umgestaltete 1 . Bis 1929 fanden die NS-Blätter nur wenige<br />

Leser. Im Verlauf der Wirtschaftskrise jedoch schnellte die Gesamtauflage<br />

aller von der Parteileitung offiziell anerkannten Tageszei-<br />

1 Hale, S. 28.

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