02.03.2014 Aufrufe

Faschismus-Theorien (VI) / Diskussion - Berliner Institut für kritische ...

Faschismus-Theorien (VI) / Diskussion - Berliner Institut für kritische ...

Faschismus-Theorien (VI) / Diskussion - Berliner Institut für kritische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

474 Besprechungen<br />

Teil aus einer Anthologie griechischer Schriftsteller besteht. Diesen<br />

Band sollte jeder lesen, der sich ernsthaft mit den Problemen Griechenlands<br />

beschäftigen will. Wir können in diesem Rahmen besonders<br />

der Beiträge des ersten Teils nicht gerecht werden, obwohl man vielen<br />

Beiträgen gegenüber kritisch Stellung nehmen müßte. Insbesondere<br />

möchten wir auf den Beitrag von Dimos Anastasiou über das<br />

Bildungswesen in Griechenland, auf denjenigen von Andreas Papandreou<br />

über die Politik der Blocks, den Interventionismus und die<br />

Freiheit der <strong>Institut</strong>ionen, auf den Beitrag von Marios Ploritis über<br />

die Monarchie und schließlich auf den Beitrag von Prof. Vegleris über<br />

die Juntaverfassung hinweisen.<br />

Marios Nikolinakos (Köln)<br />

Gstrein, Heinz (Hrsg.): Zum Beispiel Griechenland. Reihe<br />

Disput. Delp Verlag, München 1969 (172 S., Ln., 12,— DM).<br />

Die verschiedene politische Einstellung der Autoren dieses Bandes,<br />

die in keinen Disput untereinander mündet, und die journalistische<br />

Oberflächlichkeit, mit der jeder von ihnen sein Thema anpackt, enttäuschen.<br />

So ist zwischen dem Beitrag von Tsakonas über das „Entstehen<br />

des griechischen Nationalstaates" und den übrigen Artikeln<br />

kein Zusammenhang herzustellen. Es finden sich in diesem Buch<br />

ungeheuerliche Behauptungen, etwa: die Meinung des pro-Junta<br />

Mitarbeiters der Zeitung „Handelsblatt", Mergl, der ausführt, „die<br />

gegenwärtige Regierung habe eine Revolutionierung der griechischen<br />

Außenpolitik", im Sinne einer angeblichen Lockerung der „Bindungen<br />

zum Westen", die durch eine Volksfrontregierung unter Andreas<br />

Papandreou und der EDA „mit großer Wahrscheinlichkeit" aus den<br />

Wahlen des 28. Mai 1967 entstanden wäre, verhindert (104 f.); die<br />

Behauptung „eines entlassenen Stabsoffiziers" über einen „griechischen<br />

Sozialismus (agrarisch, national-religiös und autoritär)", der angeblich<br />

in den ersten Tagen nach dem 21. April 1967 „kräftig vorherrschte"<br />

(91); weiter die Meinung, der frühere Informationschef,<br />

„der Sozialist Stamatopoulos", habe Papadopoulos „mit den Ideen der<br />

russischen Agrarsozialisten des Narodnitschestvo vertraut" gemacht<br />

(89), oder schließlich die These eines „griechischen Sozialdemokraten",<br />

die Ära Papandreou habe „den Arbeitern die Augen darüber geöffnet",<br />

daß „der Kommunismus, in den sie von den Rechtsregierungen<br />

getrieben wurden, keinen Fortschritt darstelle und daß eine Lösung<br />

nur in sozialer, wirtschaftlicher und politischer Demokratie zu suchen<br />

ist" (25).<br />

Die Meinung von Mergl ist eine unbegründete Unverschämtheit, die<br />

Behauptung über den „Sozialismus" der Obristen ist aus der Luft<br />

gegriffen, da die Putschisten noch bis heute kein konkretes ideologisches<br />

Programm angeboten haben. Stamatopoulos, einen langjährigen<br />

CIA-Agenten als „Sozialisten" zu bezeichnen, nur weil er jahrelang<br />

seine Tätigkeit durch die Mitgliedschaft im „Sozialistischen Club"<br />

getarnt und seinen in marxistischer Theorie unbewanderten Bruder<br />

eine angeblich sozialistische, in Wirklichkeit aber antikommunistische

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!