Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
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Kapitel 4 — Vektorräume <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
Mit diesen ξ k bilden wir die Linearkombination<br />
a :≡<br />
l∑<br />
ξ k a k<br />
k=1<br />
und erhalten aufgrund von (4.24) und (4.25)<br />
a =<br />
l∑ ( ∑<br />
m )<br />
ξ k τ ik b i =<br />
k=1<br />
i=1<br />
m∑ ( l∑<br />
τ ik ξ k<br />
i=1<br />
k=1<br />
was zeigt, dass a 1 , . . . , a l linear abhängig sind.<br />
} {{ }<br />
= 0 (∀i)<br />
)<br />
b i = o ,<br />
Betrachten wir noch den Fall V = E n , wo das Erzeugendensystem<br />
{b 1 , . . . , b m } und die Menge {a 1 , . . . , a l } (mit l > m) aus Kolonnenvektoren<br />
bestehen und als Kolonnen von Matrizen aufgefasst<br />
werden können:<br />
B = ( b 1 . . . b m<br />
)<br />
, A =<br />
(<br />
a1 . . . a l<br />
)<br />
. (4.26)<br />
Mit der m × l Matrix T = ( τ ik<br />
)<br />
kann man dann (4.24) als<br />
A = BT (4.27)<br />
schreiben. Da m < l ist, hat das homogene System Tx = o eine<br />
nichttriviale Lösung, und für diese gilt<br />
Ax = BTx = Bo = o . (4.28)<br />
Dies bedeutet gerade, dass die Kolonnen {a 1 , . . . , a l } von A linear<br />
abhängig sind.<br />
Bei unserer Konstruktion einer Basis in Lemma 4.6 sind wir von<br />
einem Erzeugendensystem ausgegangen und haben dieses schrittweise<br />
verkleinert. Man kann auch eine linear unabhängige Menge<br />
schrittweise zu einer Basis vergrössern:<br />
Satz 4.9 Jede Menge linear unabhängiger Vektoren aus einem<br />
Vektorraum V mit endlichem Erzeugendensystem lässt sich<br />
ergänzen zu einer Basis von V .<br />
Beweis: Gegeben ist eine linear unabhängige Menge M von Vektoren<br />
und ein Erzeugendensystem E. Ist span M ≠ V , so gibt es in E einen<br />
Vektor, der nicht als Linearkombination von M dargestellt werden kann.<br />
Diesen schlagen wir zusätzlich zu M, wodurch dim span M um eins<br />
zunimmt, aber M linear unabhängig bleibt. Wiederholt man dieses Vorgehen,<br />
so erreicht man schrittweise, dass dim span M = dim span E =<br />
dim V wird. Dann ist M eine Basis.<br />
Da gemäss Satz 4.7 jede Basis eines endlichdimensionalen Vektorraumes<br />
V aus gleich vielen, nämlich n = dim V Vektoren besteht,<br />
können wir aus Satz 4.9 sofort folgendes schliessen:<br />
Korollar 4.10 In einem Vektorraum V endlicher Dimension ist<br />
jede Menge von n = dim V linear unabhängigen Vektoren eine<br />
Basis von V .<br />
LA-Skript 4-14 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht