Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
Lineare Algebra - SAM - ETH Zürich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kapitel 3 — LR–Zerlegung <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> (2007)<br />
Berechnung entspricht auch der Reihenfolge der führenden Hauptuntermatrizen.<br />
Algorithmus 3.4 (Zeilenweise, direkte Cholesky-Zerlegung)<br />
Zur Cholesky-Zerlegung einer positiv definiten reell symmetrischen<br />
oder Hermiteschen n × n Matrix A berechne man für<br />
i = 1, . . . , n:<br />
∑i−1<br />
˜r ii := √ aii − |˜r ji | 2 ,<br />
(3.69a)<br />
j=1<br />
(<br />
)<br />
∑i−1<br />
1<br />
˜r ik := a ik − ˜r ji ˜r jk (k = i + 1, . . . , n) . (3.69b)<br />
˜r ii<br />
j=1<br />
Dabei sind die Summen leer, wenn i = 1 ist. Im letzten Schritt<br />
mit i = n entfällt die zweite Formel (3.69b).<br />
Anwendung auf Gleichungssysteme; Rechenaufwand<br />
Natürlich kann man die Cholesky-Zerlegung genau wie die LR–<br />
Zerlegung zum Lösen eines Gleichungssystems einsetzen.<br />
Algorithmus 3.5 (Gauss-Elimination durch Cholesky-<br />
Zerlegung, Vor- und Rückwärtseinsetzen)<br />
Zum Lösen eines Gleichungssystems Ax = b mit symmetrisch<br />
oder Hermitesche positiv definiter Matrix A kann man wie folgt<br />
vorgehen:<br />
1. Cholesky-Zerlegung A = ˜R H ˜R von A, z.B. mittels Algorithmus<br />
3.4.<br />
2. Vorwärtseinsetzen: ˜R H c = b auflösen nach c.<br />
3. Rückwärtseinsetzen: ˜Rx = c auflösen nach x.<br />
Weil in der Cholesky-Zerlegung und in der symmetrischen LDR–<br />
Zerlegung (3.62) nur eine Dreiecksmatrix zu bestimmen ist, reduziert<br />
sich der Rechenaufwand im Vergleich zur LR–Zerlegung und<br />
zur Gauss-Elimination um fast die Hälfte. Im Detail gilt analog zu<br />
Satz 3.2 folgende Aussage:<br />
Satz 3.9 Der Rechenaufwand für die Cholesky-Zerlegung einer<br />
voll besetzten, symmetrisch oder Hermitesch positiv definiten n×n-<br />
Matrix beträgt n Divisionen (inklusive der letzten, die man erst im<br />
Rückwärtseinsetzen braucht), 1 6 n3 + 1 2 n2 + O(n) Multiplikationen<br />
und 1 6 n3 + O(n) Additionen. Für Vor- und Rückwärtseinsetzen<br />
braucht man zusätzlich pro rechte Seite je n 2 − n Additionen und<br />
n 2 + n Multiplikationen.<br />
LA-Skript 3-18 30. September 2007 c○M.H. Gutknecht